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Janosch-Kinderoper in Hannover uraufgeführt

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Hannover - Die Kinderoper «Oh, wie schön ist Panama» nach dem berühmten Kinderbuch von Janosch ist an der Staatsoper Hannover uraufgeführt worden. Dabei verzichtete die rund einstündige Inszenierung von Tobias Ribitzki auf der Ballhof-Studiobühne am Mittwoch auf malerische Tiermasken. Die Musik des Komponisten Stefan Johannes Hanke richtet sich mit verschiedenen Stimmungen und Motiven sowohl an Kinder als auch an Erwachsene.

Eine Kinderoper nach einem Kinderbuch - das bietet sich an. Und wer kennt sie nicht - die Figuren des Dichters Janosch aus «Oh, wie schön ist Panama»? Der kleine Bär und der kleine Tiger entdecken in dem Kinderbuch von 1978, dass der Sehnsuchtsort Panama gewissermaßen direkt vor ihrer Haustür liegt. Zum ersten Mal führte die Staatsoper Hannover die Kinderoper nach Janoschs Vorlage am Mittwoch auf der kleinen Ballhofbühne auf.

Das alte Haus am Fluss, es ist auf der Bühne die ganze Zeit präsent. Eine Wand mit einem schrägen Fenster, davor ein kleines, abgeklebtes, weißes Quadrat und ein Holztisch - mehr braucht es nicht, um Janoschs Welt auf der Bühne entstehen zu lassen. Der kleine Tiger trägt ein Jogging-Kostüm mit schwarzen Streifen, der Bär ist flauschig-braun.

Was sie auch erleben auf ihrer Reise, alles entsteht aus dem alten Haus, das ihre Heimat ist. Bauen sie sich einen Unterschlupf, kriechen sie einfach unter den Küchentisch. Tritt eine Sängerin als alte Kuh auf, knüpft sie sich zwei Küchenlöffel als Ohren unter die Lockenpracht - und schlägt auch für Erwachsene berührende, melancholische Töne an. «Als ich noch jung war», da hatte die Kuh Träume, jetzt steht sie immer noch auf ihrer heimatlichen Weide.

«Wir machen Kindertheater mit demselben Anspruch wie Opern für Erwachsene», betont Komponist Stefan Johannes Hanke. Das gelte nicht nur für die Musik. Deshalb gebe es in der Janosch-Oper keine «altbackenen, schönen Tierkostüme». «Damit hätten wir das Gefühl, die Kinder zu unterfordern», betont Hanke. Die Kinderoper soll keinen Illusionsraum schaffen, sondern die Theatermittel thematisieren - wie viele moderne Opernproduktionen, die damit nicht immer auf Gegenliebe beim Publikum stoßen.

Hannover ist nicht das einzige Haus in Deutschland, das Kinder an das moderne Musiktheater heranführen will. «Wir erleben einen Boom der Kinderoper», sagt die stellvertretende Chefdramaturgin der Deutschen Oper Berlin, Dorothea Hartmann, die das Libretto zur Janosch-Adaption geschrieben hat. «Das ist in den letzten fünf bis sieben Jahren für eigentlich alle Häuser im deutschsprachigen Raum ein wichtiges Thema geworden.»

Neu sei, dass nicht mehr wie früher große Werke wie Mozarts «Zauberflöte» für Kinder zusammengekürzt würden, sondern speziell für das junge Publikum neue Werke entstehen. Das sei ein Trend wie im Schauspiel seit dreißig Jahren, «dort bringt ja auch niemand mehr eine Kurzfassung von Wilhelm Tell für Kinder raus», betont Hartmann.

Neben Hannover seien Mannheim oder Stuttgart wichtige Standorte neuer Kinderopern. In Mannheim werden in «StimmSalaBimm» seit Oktober schon Dreijährige an die Oper herangeführt. Wenn Kinder ein Kunstwerk erleben, das sie verstehen und miterleben können, dann habe die Kinderoper ein wichtiges Ziel erreicht, erklärt Hartmann. Um das Abo-Publikum von morgen gehe es nicht primär: Wie sich künftig die Opern-Landschaft entwickeln werde, könne ohnehin niemand vorhersagen. 

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