Havanna (dpa) - Große internationale Stars und karibisches Flair: Musik-Legenden aus aller Welt haben in Havanna den Internationalen Tag des Jazz schwungvoll begangen. Beim All-Star-Konzert im prunkvollen Gran Teatro Alicia Alonso im Herzen der kubanischen Hauptstadt traten am Sonntag unter anderem der deutsche Trompeter Till Brönner, Herbie Hancock (USA), Chucho Valdés (Kuba), Marc Antoine (Frankreich) und Youn Sun Nah (Südkorea) auf.
Als Moderator war extra US-Schauspielstar Will Smith angereist. Der Internationale Tag des Jazz fand zum sechsten Mal statt. Auf der ganzen Welt gab es in rund 190 Ländern Konzerte, Vorträge und Filmvorführungen. 2016 war Washington das Zentrum der Jazz-Welt.
Dass in diesem Jahr nun Kuba der Gastgeber ist, soll die Annäherung zwischen den einstigen Erzfeinden USA und Kuba unterstreichen. Unter US-Präsident Barack Obama war es zu einer vorsichtigen Annäherung gekommen, der Tourismus hat stark zugenommen, besonders die überall in Straßen und Bars präsente Musik zieht die Gäste in ihren Bann.
«Die dynamische Musikkultur in Kuba hat den Boden bereitet für den afrokubanischen Jazz, inspiriert von einer außergewöhnlichen Mischung von Kulturen und Völkern in der ganzen Region», sagte Unesco-Direktorin Irina Bokowa vor dem Konzert. Die Musikstadt Havanna ist bei Jazz-Fans wegen ihrer berühmten «Descargas» - einer Mischung aus einer klassischen Jazz-«Jam Session» und kubanischen Rhythmen wie Son oder Guaracha - in ihren zahlreichen Clubs beliebt.
Die Karibikmetropole swingte seit Tagen der Jazz-Party entgegen. Unter anderem der japanische Trompeter Takuya Kuroda und die US-Geigerin Regina Carter gaben Workshops. Kubas Piano-Legende Chucho Valdés trat mit vielen Gästen in dem angesagten Künstlertreffpunkt Fábrica de Arte Cubano auf. Und in rund 11 000 Schulen in Kuba wurde das Thema «Jazz» sogar mit Unterrichtsschwerpunkten Thematisiert.