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Jazzsaxofonist Steve Lacy gestorben

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Der jahrelang in Europa beheimatete US-Jazzsaxofonist Steve Lacy ist, wie heute bekannt wurde, am Freitag 69-jährig in Boston an Leberkrebs gestorben. Lacy war vor allem ein stilbildender Pionier des Sopransaxofons.

Die letzten Worte des Musikers, bevor er ins Koma fiel, waren "Keep the tempo", berichtet der Wiener Komponist Franz Koglmann, der lange mit Lacy zusammengearbeitet hat, in einem Nachruf in der Montag-Ausgabe der "Presse".
Lacy wurde als Steven Norman Lackritz am 23. Juli 1934 in New York geboren. Als erste Jobangebote kamen, änderte er seinen Namen in das eingängigere Lacy. Seine Karriere begann anfang der 1950er in Dixieland-Bands unter anderen mit Henry "Red" Allen, Rex Stewart und Dick Sutton.
Später, nachdem er sein erstes Instrument Klarinette zu Gunsten des Sopransaxofons aufgegeben hatte, arbeitete er mit dem Free-Jazz-Pianisten Cecil Taylor, Gil Evans und Thelonious Monk. Letzterer wurde für Lacy zum Vorbild und Studienobjekt.
1970 übersiedelte Lacy nach Paris, wo er für 32 Jahre lebte und seine bekannteste Gruppe, das Steve Lacy Sextet, gründete. Der vielfach ausgezeichnete Lacy erhielt auch den "Genius Grant" der MacArthur Foundation, der mit mehr als 300.000 Dollar dotiert war. Lacy wurde 1990 im Wiener Museum für Angewandte Kunst (MAK) mit dem "Listen to Lacy"-Festival gewürdigt.

Quelle: orf
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