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Kammerspiele: Uraufführungen von Jelinek, Kriegenburg und Pollesch

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München - Die Münchner Kammerspiele (MK) präsentieren in der ersten Spielzeit ihres neuen Intendanten Johan Simons gleich zehn Uraufführungen. Dazu zählt beispielsweise eine Simons-Inszenierung von Elfriede Jelineks neuem Text «Winterreise», ein Projekt von Andreas Kriegenburg mit dem Titel «Alles nur der Liebe wegen» und eine Adaptation des Jack-London-Romans «Ruf der Wildnis» in der Regie des Letten Alvis Hermanis, wie die Kammerspiele am Donnerstag mitteilten.

In Koproduktion mit den Salzburger Festspielen inszeniert Jossi Wieler eine Bühnenfassung der Stefan-Zweig-Novelle «Angst». Feridun Zaimoglu und Günter Senkel schrieben für die Kammerspiele ein Stück mit dem Titel «Alpsegen», der Niederländer Ivo van Hove wagt sich an den Mythos «Ludwig II.» auf Grundlage des Films von Luchino Visconti. René Pollesch entwickelt für den Werkraum der Kammerspiele ein Stück mit dem Titel «XY Beat», Stefan Pucher bringt «Mjunik Disco» nach Texten von Rainald Goetz, Thomas Meinecke und Andreas Neumeister auf die Bühne.

Mit der Spielhalle eröffnet Simons im Oktober eine neue Bühne der Kammerspiele. Zum Auftakt inszeniert er dort selbst eine Adaptation des Romans «Hotel Savoy» von Josef Roth. «Ich will das Theater außerhalb des großen Saals aufwerten», erläuterte er.

Darüber hinaus plant der neue Intendant Vorstellungen im «Stadtraum», also im Münchner Stadtgebiet. Simons betonte, er wolle an «ganz verschiedenen Orten ein 'MK-Gefühl' entstehen lassen». Man müsse die Herausforderung annehmen, auch vor Menschen zu spielen, die bislang keine Erfahrungen mit Theater hätten. So führt beispielsweise Simons selbst in etwa einem Jahr Regie bei der Tragödie «Die Perser» von Aischylos. Dabei will er neben Schauspielern auch alte Menschen aus einem Stadtviertel mit einbinden.

Insgesamt sind für die neue Spielzeit 17 Premieren und Projekte geplant. Der Niederländer Simons übernimmt die Kammerspiele zur neuen Saison nach einem Übergangsjahr unter der Leitung eines dreiköpfigen Direktoriums. Der frühere Intendant Frank Baumbauer hatte das städtische Theater auf eigenen Wunsch im Sommer 2009 verlassen.

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