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Karlsruhe gedenkt NS-Pogromnacht mit deutsch-jüdischer Kinderoper "Oasis"

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Karlsruhe - Eine besondere Kultur-Gedenkveranstaltung anlässlich der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 wird die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gemeinsam mit der Stadt Karlsruhe präsentieren. Mit der Welturaufführung der deutsch-jüdischen Kinderoper "Oasis" soll der nationalsozialistischen Verbrechen gegen die Juden gedacht werden, teilte die Gesellschaft mit.

Ebenso zur Aufführung kommt die Kinderoper "Brundibár" des 1942 nach Theresienstadt deportierten und 1944 im Konzentrationslager Auschwitz ermordeten tschechisch-jüdischen Komponisten Hans Krása. Die Aufführungen finden am 12. und 13. November in der Evangelischen Stadtkirche statt. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft der Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch und von Oberbürgermeister Heinz Fenrich.

Die Kinderoper "Oasis" ist eine Auftragsarbeit der israelischen Komponistin Tsippi Fleischer und erzählt musikalisch die Periode des Alten Testaments, zur Zeit der Wanderung der Israeliten durch die Wüste Sinai nach ihrem Auszug aus Ägypten. Das Werk soll die zentrale Botschaft des "Gedenken, Erinnern, Auseinandersetzen" als "musikalischen Contrapunkt gegen den Opportunismus der Gesellschaft" transportieren, erklärten die Veranstalter. Dabei sollen Vergangenheit und Zukunft verbunden werden, indem "dem unaussprechlichen Völkermord eine Sprache der Völkerverständigung und der Verantwortung an die Seite" gestellt wird. Den Kindern von heute solle so auf begreifbare Weise vermittelt werden, das "andere" nicht als das unnahbare Fremde, sondern als Teil des eigenen Ichs zu verstehen.

70 Kinder und Jugendliche des Karlsruher Mädchen- und Knabenchor Cantus Juvenum werden das Werk aufführen und dabei vom Orchester Sinfonietta Paladio unter Leitung von Manfred Holder instrumental begleitet.

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