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Vier Regisseure inszenieren den "Ring" in Karlsruhe. Foto: Badisches Staatstheater
Vier Regisseure inszenieren den "Ring" in Karlsruhe. Foto: Badisches Staatstheater
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Karlsruhe - Vier internationale Regisseure für «Ring der Vielfalt»

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Karlsruhe - Gleich vier international renommierte Regisseure werden den neuen Karlsruher «Ring des Nibelungen» stemmen. Wie Peter Spuhler, Generalintendant des Badischen Staatstheaters, am Dienstag mitteilte, sollen die jungen Regisseure die vier Opern von Richard Wagner aus völlig unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten.

Das Badische Staatstheater sitzt mitten in einer Region mit der wohl höchsten «Ring-Dichte»: Mannheim, Stuttgart, Baden-Baden, Ludwigshafen - überall ließ und lässt sich Richard Wagners (1813-1883) vierteiliges Monumentalwerk, «Der Ring des Nibelungen», in bisweilen aufsehenerregenden Inszenierungen erleben. Karlsruhe fühlt sich aber auch als «Wagner-Stadt»: Legendäre Wagner-Adepten wie Hermann Levi oder Felix Mottl dirigierten hier schon früh die Opern des Meisters. Und der war selbst sieben Mal in der Badischen Residenz vor Ort. Seither ist ein aktueller «Ring» für Karlsruhe eine ständige Herausforderung.

Doch wie lässt sich der «Ring» neu erzählen? Traditionell nimmt man sich einen Regisseur, der den vier Opern ein einheitliches Konzept überstülpt. Das pflegt spätestens bei «Siegfried» - dem dritten Teil nach «Das Rheingold» und der «Walküre» - zu Ermüdungserscheinungen zu führen. Die Staatsoper Stuttgart zog 1999 die Konsequenz: Nachdem ein Regisseur abgesagt hatte, gingen Aufträge an vier Regisseure.

Dieser «Ring der Vielfalt» ist unter Wagner-Fans Legende geworden. Karlsruhes Generalintendant Peter Spuhler geht jetzt noch einen Schritt weiter. Die vier jungen Regisseure, zwischen 36 und 39 Jahre alt, alle auf dem Sprung zur Weltkarriere, stammen aus vier verschiedenen Ländern und Kulturen.

Den Anfang macht am 9. Juli der Deutsch-Franzose David Hermann mit «Rheingold». Seine Inszenierungen wurden vielfach ausgezeichnet. Er arbeitet in Berlin, Zürich, Madrid und Salzburg. Seine Regiearbeiten zeichnen sich durch mächtige, überrumpelnde Bilder aus; wie geschaffen für eine Oper, die von Göttern, Drachen, Riesen und Zwergen handelt. Am 11. Dezember folgt der multimedial arbeitende US-Amerikaner Yuval Sharon mit der romantischsten der Ring-Opern, der «Walküre". Seine viel beachtete Uraufführung der Oper «Invisible Cities» von Christopher Cerrone fand 2013 in Los Angeles bei laufendem Bahnhofsbetrieb über Kopfhörer statt.

Am 10. Juni 2017 geht es weiter mit «Siegfried». Für die mythologische Figur, die auch auf isländische Heldensagen zurückgeht, wurde mit Thorleifur Örn Arnarsson ein geborener Isländer gewonnen. Seit seiner Kindheit sind ihm die nordischen Mythen vertraut. Den Schlussstein setzt am 15. Oktober 2017 ein Bayer, der aus Landshut stammende Tobias Kratzer, mit der «Götterdämmerung».

Unterschiedlicher geht es nicht. Aber vielleicht geht Peter Spuhlers Idee auf: ein Ring der vielen Perspektiven! Immerhin liegt die musikalische Leitung in einer Hand; beim wagner-erprobten Generalmusikdirektor Justin Brown.

Natürlich ist ein neuer «Ring» auch eine finanzielle Herausforderung. Spuhler setzt da auf die traditionelle Wagner-Begeisterung der Karlsruher. Sie können, je nach Höhe der Spende (zwischen 300 und 2500 Euro), mit Erwähnungen im Programmheft als «Wotan», «Brünnhilde» oder «Siegfried» in die Karlsruher «Ring-Geschichte» eingehen. Und auch Wagner-Fans mit schmalem Geldbeutel dürfen sich beteiligen: Für 20 Euro gibt's den exklusiven Ring-Honig. Der stammt von Bienenvölkern, die auf dem Dach des Staatstheaters vom hauseigenen Imker gehegt werden.

 

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