Hauptrubrik
Banner Full-Size

Karlsruher Händelfestspiele starten mit Opern-Collage «Die Plagen»

Publikationsdatum
Body

Die 25. Karlsruher Händelfestspiele starten am 22. Februar mit einer ungewöhnlichen Uraufführung. Aus Versatzstücken von zwölf Händel-Opern hat Theaterautor und Regisseur Sven Severin eine neue Händel-Oper mit dem Titel «Die Plagen» zusammengefügt.

Die musikalische Collage ist nach Angaben des Badischen Staatstheaters das herausragende Bühnenereignis des bis zum 4. März dauernden Festivals. Das Gesamtprogramm umfasst unter anderem die Aufführung der originalen Opern von Georg Friedrich Händel «Ottone, Re di Germania» als Neuproduktion und die Wiederaufnahme von «Berenice, Regina d`Egitto» sowie Konzerte der Deutschen Händel-Solisten.

«Die meisten der weniger bekannten Opern Händels sind heute nur noch schwer verständlich», erklärte Sven Severin bei der Vorstellung seiner außergewöhnlichen Opernproduktion. Der Regisseur griff nun auf musikalisch ansprechende Ausschnitte von Händel-Opern und Händel-Oratorien zurück. Er schuf eine neue Handlung, die inhaltliche Standardsituationen von vielen der Opernwerke des Barock-Komponisten aufnimmt. «Am Ende entsteht eine Geschichte mit sozial- und religionskritischen Inhalten, die Händel nie hätte vertonen können», sagte der Autor.

Das Opern-Puzzle «Die Plagen» schildert das Schicksal einer Königin, die aus Liebe zu ihrem Mann stirbt. Von der Unterwelt aus verfolgt sie das zukünftige Geschehen und versucht es zu beeinflussen. Ihre Rückkehr zur Erde aber endet mit ihrem Tod auf dem Scheiterhaufen.

Die Texte der Arien habe er kaum verändert, versicherte Severin. Sie werden größtenteils in der Originalsprache - deutsch, italienisch, englisch und lateinisch - gesungen. Große Bedeutung misst der Regisseur der Besetzung durch einen doppelten Chor bei, der Händels Intentionen entspreche. Die musikalische Leitung der Produktion hat der Spezialist für Händel-Aufführungen Andreas Spering. Es spielt die Badische Staatskapelle.

Musikgenre