Vor fünf Jahren wollte Katharina Wagner in Barcelona ihre mit Spannung erwartete «Lohengrin»-Inszenierung auf die Bühne bringen - doch dann kam Corona. Nun ist es aber so weit.
Die Bayreuther Festspiel-Chefin Katharina Wagner (46) hat nach eigenen Angaben derzeit keine Pläne für eigene Inszenierungen auf dem Grünen Hügel. «Im Moment sind nur Neuinszenierungen außerhalb Bayreuths geplant», sagte die Komponisten-Urenkelin und Intendantin der Richard-Wagner-Festspiele der Deutschen Presse-Agentur kurz vor der Premiere ihrer «Lohengrin»-Produktion in Barcelona. Ihre letzte Bayreuther Inszenierung - «Tristan und Isolde» - liegt bereits zehn Jahre zurück.
Ihr «Lohengrin» wird mit fünf Jahren Verspätung aufgeführt
Wagners Version der Schwanenritter-Oper «Lohengrin» sollte eigentlich schon vor fünf Jahren, im März 2020, am Gran Teatre del Liceu in der spanischen Metropole Premiere feiern - doch Corona kam dazwischen und verzögerte die Produktion um ganze fünf Jahre. Auch eine Aufführung in Leipzig fiel ins Wasser, weil «die notwendigen technischen Anpassungen wegen Zeitmangels nicht mehr seriös umsetzbar» gewesen seien, sagte Wagner. Eine Aufführung ihrer Inszenierung in Deutschland ist darum nicht mehr geplant.
«Natürlich ist es nicht unkompliziert, eine so große Produktion zu verschieben und wieder im Spielplan aufzunehmen, daher war kein früherer Termin möglich», sagte Wagner. Und sie hat die Zeit nach eigenen Angaben genutzt, um weiter an ihrer Geschichte zu arbeiten: «Die Zeit hat uns die Möglichkeit gegeben, das Konzept zu prüfen und weiterzuarbeiten. Wir haben manches geschärft und klarer herausgearbeitet, kleinere Anpassungen ergeben sich naturgemäß auch durch neue Besetzungen.»
Inszeniert Katharina Wagner lieber im Ausland?
Wagner tritt selten als Opernregisseurin in Erscheinung - und wenn, dann meist im Ausland. Macht ihr das mehr Spaß, dort zu inszenieren? «Das würde ich so nicht sagen», entgegnet sie. «Es ergab sich die Anfrage durch das Liceu in Barcelona, ein Haus mit großer Wagner-Tradition, zu dem immer schon eine enge Verbindung bestand. Insofern habe ich diese Anfrage mit Freude zugesagt.»
Wie genau sie die Geschichte mit Tenor Klaus Florian Vogt in der Titelrolle und Elisabeth Teige als Elsa bei der Premiere am Montag (17. März) auf die Bühne bringen will, wollte sie noch nicht verraten - nur soviel: «Die mystische Herkunft und Motivation des Titelhelden wird vor allem von Ortrud sehr genau beleuchtet.»
Auf der Homepage des Theaters heißt es: «Katharina Wagner zeigt eine stimmungsvolle Inszenierung, die sich durch einen ansprechenden visuellen Stil, eine scharfe dramatische Vision und ein überraschendes dramaturgisches Konzept auszeichnet.»