Frankfurt (Oder) - Die Eckpunkte für das Kleistjahr 2011 stehen fest. «Die großen Veranstaltungen, die in Deutschland laufen sollen, sind mit der Kleist-Gesellschaft sowie der Landes- und Bundesregierung abgestimmt, und insofern kann man als gesetzt ansehen, dass die Eröffnungsveranstaltung in Frankfurt (Oder) stattfindet und die Abschlussveranstaltung in Berlin», sagte Frankfurts Oberbürgermeister Martin Patzelt (CDU).
Dazwischen werde es verschiedene Projekte unter anderem gemeinsam mit Berlin, Dresden und Heilbronn geben. Jetzt werde daran gearbeitet, diese Projekte auszugestalten. 2011 jährt sich zum 200. Mal der Todestag des 1777 in Frankfurt geborenen Dramatikers, Novellisten und Publizisten Heinrich von Kleist.
«Der Auftakt des Jubiläumsjahres soll in die Musikfesttage an der Oder im März 2011 eingebunden werden, schon um die Sprachbarriere zu überwinden», sagte Patzelt mit Verweis auf die erwarteten internationalen Gäste. Frankfurt werde außerdem von der neuen Kleist-Ausstellung profitieren, die in Verantwortung der Kleist-Gesellschaft gestaltet und zuerst in Berlin gezeigt werde, um nach dem Kleistjahr als Dauerausstellung in den künftigen Anbau des Frankfurter Kleist-Museums einzuziehen.
Der Bund habe für die Eröffnungsveranstaltung und die Dauerausstellung die Förderung zugesichert. «Jetzt kommt auch die Zusage für den Museumsanbau», sagte Patzelt. Er hoffe, dass der Anbau an die frühere Garnisonsschule, wo das einzige Kleist-Museum seinen Sitz hat, bis 2011 im Rohbau fertig wird oder wenigstens die Grundsteinlegung erfolgt. Auch das Land Brandenburg habe eine Förderung des Kleist-Jahrs im Zuge der Kulturland-Kampagne zugesagt.
Die Frankfurter «Kleinkunstträger» und auch das Theater- und Veranstaltungszentrum Kleistforum seien dagegen mit den Vorbereitungen «noch etwas zurückhaltend», weil die städtische Kulturverwaltung in den nächsten Jahren Gelder einsparen muss. «Diese Unsicherheit lähmt sie im Moment», sagte der Oberbürgermeister.
«Ich bin aber nicht der Auffassung, dass dadurch das Kleistjahr gefährdet ist», sagte Patzelt. «Der Bestand an Mitteln ist nicht so, dass man nichts machen kann.» In den Vorplanungen des städtischen Haushalts 2010 und 2011 seien Mittel für das Kleist-Jahr vorgesehen. Er plädiere dafür, dass die Akteure erst einmal Projektvorschläge vorlegen und dann schauen, wie man sie finanzieren kann bis hin zur Einwerbung von Sponsorengeldern. Da seien die Potenziale noch lange nicht ausgereizt.
«Die Finanzierung ist immer ein Problem. Ich sehe aber keinen Grund zum Pessimismus, schon wegen der Programmpunkte, die jetzt bereits feststehen», sagte Patzelt. Ziel des Jubiläumsjahres sei es, Interesse an dem in Frankfurt geborenen Dichter und Publizisten zu wecken. «Wir denken, je mehr Kleist in Deutschland und besonders in Berlin bekannt gemacht wird, um so mehr werden die Menschen auf die Kleiststadt Frankfurt und das Museum neugierig werden», betonte der Oberbürgermeister.