Ahlbeck - Mit einem Zeichen gegen Antisemitismus ist das 26. Usedomer Musikfestival zu Ende gegangen. In Ahlbeck in der ausverkauften Lokhalle der Usedomer Bäderbahn erinnerten Intendant Thomas Hummel und Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, am Samstag an das Schicksal der jüdischen Mitglieder der Comedian Harmonists in der Nazizeit.
Mit Blick auf den rechtsextremen Anschlag vergangenen Mittwoch auf eine Synagoge in Halle betonten beide das Anliegen des Usedomer Musikfestivals als im Ostseeraum beliebte Veranstaltungsreihe: Völkerverständigung über Ländergrenzen hinweg, Respekt, Toleranz und Offenheit. Das Publikum erhob sich bei den Ansprachen gegen Antisemitismus von den Plätzen.
Zum Abschluss des Festivals gaben die Berlin Comedian Harmonists in Ahlbeck in der ausverkauften Lokhalle der Usedomer Bäderbahn ein laut Veranstalter ausgelassen gefeiertes Konzert.
Insgesamt besuchten rund 14 800 Gäste die Konzerte auf dem polnischen und deutschen Teil der Insel Usedom - und damit ähnlich viele wie im Vorjahr. Rund 75 Prozent der Konzerte waren ausverkauft, zogen die Veranstalter am Sonntag Bilanz. In diesem Jahr stand erstmals Deutschland und seine Musik im Mittelpunkt. In den drei Wochen seit dem 21. September gab es rund 40 Konzerte und Veranstaltungen. Zu Gast waren Künstler wie die NDR Elbphilharmonie mit dem Bariton Matthias Goerne und Musicalstar Ute Lemper, die ihre New Yorker Broadway-Show auf den Spuren von Marlene Dietrich nach Heringsdorf brachte. 2020 dauert das Festival vom 18. September bis 10. Oktober.