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Nach einem vielbeachteten Eröffnungswochenende des Heidelberger Frühlings am 27. und 28. März 2004 wird das Musikfestival vom 3. bis 8. April 2004 in seinem traditionellen Komponistenporträt die Werke des zeitgenössischen Komponisten und weltweit gefeierten Klarinettisten Jörg Widmann vorstellen.
Jörg Widmann ist ein von konstanter Neugier getriebener Musiker. Er hat sich in der Musik der letzten fünfzig Jahre sorgfältig umgetan und die traditionsbildenden Werke der Moderne intensiv analysiert. Seine instrumentale Intelligenz treibt ihn an, die Klangmöglichkeiten kontinuierlich zu verfeinern und zu erweitern. Mit geradezu erschreckender Leichtigkeit vermag er die von der Nachkriegsavantgarde entwickelten Techniken und formalen Gesten in seine persönliche Schreibweise zu integrieren.
Jörg Widmann ist in eine historische Situation hineingewachsen, in der die Kämpfe um Schulen, Stilrichtungen und Techniken der Vergangenheit angehören und in ästhetischen Dingen eine Art kritischer Koexistenz vorherrscht. Als junger Komponist sieht er sich heute auch nicht mehr mit einer dominierenden Vätergeneration konfrontiert. Die Schwierigkeit liegt an anderer Stelle: Widmann ist gezwungen, unter den vielen möglichen Wegen denjenigen zu wählen, der seinem inneren Wollen entspricht. Um dem trügerischen ?anything goes? zu widerstehen, muss er sich in der Kunst des Weglassens üben. Das setzt ein kritisches Urteilvermögen und einen starken künstlerischen Instinkt voraus. Jörg Widmann hat bereits gezeigt, dass er beides besitzt.
Sämtliche Konzerte des Komponistenporträts finden in der Musik- und Singschule Heidelberg statt.
www.heidelberger-frühling.de