Dresden - Mit einem Gedenkgottesdienst in der Kreuzkirche hat der Dresdner Kreuzchor am Freitag Abschied von Udo Zimmermann genommen. Der Künstler, der als einer der führenden zeitgenössischen Komponisten Europas galt, war in der Nacht zum 22. Oktober im Alter von 78 Jahren nach langer schwerer Krankheit in Dresden gestorben.
Der Kruzianer Zimmermann hatte in Kindheit und Jugend selbst als Mitglied des Kreuzchores gesungen. Extra für den Gedenkgottesdienst hatte Kreuzkantor Roderich Kreile mit dem Knabenchor den Schlusschor aus Zimmermanns «Pax questuosa» einstudiert. Dieses war 1985 als Ballett Teil des Programms der Wiedereröffnung der Dresdner Semperoper. Auf dem Programm standen neben weiteren Arbeiten Zimmermanns Werke von Mozart, Bach, Schütz und Olivier Messiaen.
Der als Komponist von Opern und Kammermusikwerken bekannte Zimmermann engagierte sich auch als Opernintendant und Festivalleiter für die Neue Musik. Er studierte Komposition und Gesang, war später Assistent beim Berliner Regie-Meister Walter Felsenstein. 1970 wurde er Dramaturg an der Dresdner Staatsoper, 1974 gründete er das «Studio Neue Musik», das spätere Zentrum für zeitgenössische Musik. Von 1990 bis 2001 war er Intendant der Oper Leipzig, 1997 bis 2011 verantwortete er zudem die Reihe «musica viva» beim Bayerischen Rundfunk.