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Kunstszene rügt Umgang mit Beuys-Werken auf Schloss Moyland

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Düsseldorf - Das Museum Schloss Moyland am Niederrhein hat einem Bericht der «Welt am Sonntag» zufolge scharfe Kritik der internationalen Kunstszene auf sich gezogen. International renommierte Künstler, Museumsfachleute, Sammler und Galeristen werfen dem Museum eine schwere Beschädigung des Erbes von Joseph Beuys vor, wie die Zeitung berichtete.

In einem dem Blatt vorliegenden offenen Brief an Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) wird der Abzug einer Sammlung von 1200 Beuys-Zeichnungen aus dem Museum gefordert. Beklagt werde die «skandalöse Beschädigung eines bedeutenden Oeuvres». Insbesondere die dauerhafte Lichteinwirkung habe den empfindlichen Beuys-Zeichungen in den vergangenen zwölf Jahren «immensen Schaden zugefügt».

Unterzeichnet wurde die Petition unter anderem von den Künstlern Georg Baselitz, Damien Hirst, Andreas Gursky und Jeff Koons. Die Petition verlangt, einen «neuen würdigeren Ort für die Werke von Joseph Beuys» zu suchen, der die Bedingungen für die Restaurierung und die konservatorische Betreuung der Arbeiten erfülle.

Kultur-Staatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff sagte der Zeitung, dass eine Verlagerung der Beuys-Werke an einen anderen Ort für die Landesregierung nicht in Betracht komme. Es werde aber eine Bestandsaufnahme zum Zustand der Werke durch einen externen Fachmann geben sowie je nach Priorität deren Restaurierung. Merkwürdig sei für ihn, dass die geäußerte Kritik nach zwölf Jahren genau in dem Moment komme, in dem unter Leitung der neuen Direktorin Bettina Paust ein Neuanfang beschlossen sei.

 

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