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Sommerfestival soll «wieder Lust auf Kultur machen. Foto: Kultursommer Festival Berlin
Sommerfestival soll «wieder Lust auf Kultur machen. Foto: Kultursommer Festival Berlin
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Lederer: Sommerfestival soll «wieder Lust auf Kultur machen»

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Berlin - Der Kultursommer in Berlin will nach zwei langen Corona-Jahren wieder Lust auf Musik, Kunst und Kultur machen. Drei Monate dauert das Festival, etablierte Häuser sind genauso dabei wie die freie Szene. Ein Problem ist fehlendes Personal - etwa Techniker oder Beleuchter.

Mit einem 90 Tage währenden Festival will Berlin die Menschen nach harten Corona-Jahren zurück zu Kunst, Theater und Musik locken. Die Stadt wolle wieder Lust auf Kultur machen, sagte Kultursenator Klaus Lederer der dpa in Berlin.

Vom Wochenende an soll es mit dem Kultursommer dafür drei Monate lang rund 90 Veranstaltungen in der ganzen Hauptstadt geben. Dabei soll niedrigschwellig, barrierefrei und kostenfrei die Vielfalt der Berliner Kulturinstitutionen von freier Szene bis zu den großen Bühnen zu erleben sein.

«Die Zuschauerinnen und Zuschauer kommen nur langsam zurück. Auch wenn wir derzeit keine angespannte Situation haben, sind die Leute verständlicherweise immer noch vorsichtig», sagte der Linke-Politiker. «Dennoch, und das hat sicherlich auch mit dem Sommer zu tun, sehnen sich die Menschen danach, mal wieder Zeit miteinander zu verbringen, draußen zu sitzen, miteinander zu reden, das Leben zu genießen.»

«Die letzten zwei Jahre waren für alle Akteure der Kulturbranche enorm hart», sagte Lederer. Berlin habe deswegen viel für Künstlerinnen und Künstler, private Kulturbetriebe und öffentliche Kultureinrichtungen getan, um sie durch die Pandemie zu bringen.

43 Millionen Euro gab es für private Kulturbetriebe, mehr als 286 Millionen gingen an Soloselbstständige und Kleinstunternehmer in Berlin, darunter viele Künstlerinnen und Künstler.

Das Kultursommer-Festival hat ein Budget von 8,3 Millionen Euro. Hinzu kommt ein Förderprogramm mit 1,5 Millionen Euro für 71 ausgewählte Projekte. Für dezentrale Projekte im öffentlichen Raum haben die Bezirke 720 000 Euro zur Verfügung gestellt bekommen.

Die Folgen der Auszeit sind auch organisatorisch zu spüren. «Insbesondere in den Bereichen des Service, der vom Catering über die Technik bis hin zur Beleuchtung um die Kultur herum gebraucht wird, hat sich viel verändert. Es ist gerade sehr schwer, überhaupt noch Leute zu bekommen», sagte Lederer. «Die letzten zwei Jahre haben uns in aller Klarheit vor Augen geführt, dass die Beschäftigungsverhältnisse oft nicht besonders sicher sind. Für den Fall, dass so etwas Unvorhersehbares wie eine Pandemie kommt, gibt es de facto keine soziale Absicherung.»

Organisatorisch zusammengeführt wird alles von Kulturprojekte Berlin, der landeseigenen Gesellschaft zur Vernetzung und Vermittlung von Kultur. «Die Grundidee des Kultursommerfestivals ist es, den Menschen entgegenzugehen - im Sinne des Angebots, aber genauso auch im örtlichen Sinne», sagte Geschäftsführer Moritz van Dülmen.

«Herausgekommen sind dabei nun 90 Veranstaltungen mit 90 extrem unterschiedlichen großen und kleinen Partnern, so bunt und vielfältig wie Berlin.» Mit dabei seien kleine und große Einrichtungen in öffentlicher wie privater Trägerschaft, traditionsreiche Institutionen und junge Vereine. «Wir bringen Kultur erneut raus auf die Straße.»

 

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