Schwerin/Demmin (dpa/mv) - Mit zweijähriger Verspätung hat der Landes-Chorverband mit einem großen Chortreffen in Demmin (Mecklenburgische Seenplatte) am Wochenende sein nun mehr als 30-jähriges Bestehen gefeiert. Nach Angaben der Organisatoren gaben am Samstag rund 700 Sängerinnen und Sänger aus allen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns auf mehreren Bühnen Kostproben ihres Könnens.
«Nach mehr als zwei Jahren mit coronabedingten Beschränkungen für Proben und Auftritte war dieses Treffen ein großer Mutmacher für alle», resümierte Sarah Dittrich vom Landes-Chorverband am Sonntag. Bis zum Abschlusskonzert in der Kirche St. Bartholomaei habe auch das Wetter mitgespielt, so dass viele Gäste die Freiluft-Konzerte hätten verfolgen können.
Kulturministerin Bettina Martin (SPD) würdigte das Wirken der Chorgemeinschaften. «Gemeinsames Singen bringt die Menschen zusammen. Es schafft bei den Singenden ein Gemeinschaftserlebnis und erfreut gleichzeitig das Publikum», sagte sie. Nach ihren Angaben sind in Mecklenburg-Vorpommern rund 100 Chöre im Chorverband eingetragen. Mehr als 3600 Erwachsene, Kinder und Jugendliche singen demnach in ihrer Freizeit in einem der Chöre. Dazu kämen zahlreiche Kirchen- und Schulchöre. Das Land fördere den Chorverband mit jährlich 22 700 Euro, «gut angelegtes Geld», wie Martin sagte.
Doch hat laut Dittrich die Corona-Pandemie auch ihre Spuren in der Chorlandschaft hinterlassen. «In einigen Chören überwiegt doch der Anteil älterer Sängerinnen und Sänger, die sich nun sehr schwer tun, wieder zusammenzukommen», sagte sie. Der vielfach ausgefallene Musikunterricht an den Schulen habe die ohnehin schwierige Nachwuchsgewinnung zusätzlich behindert. An immer weniger Schulen gebe es Chöre.
Martin hatte das Chortreffen in Demmin zum Anlass genommen, der Stadt an der Peene die Auszeichnung «Landesmusikort 2022» des Deutschen Musikrates zu überreichen. Bundesweit wurden damit zehn Kommunen geehrt, Demmin als einzige in Mecklenburg-Vorpommern. Laut Martin wird das Programm Landmusik vom Deutschen Musikrat mit Fördermitteln des Bundes durchgeführt. Für professionelle Projekte und Amateurmusik werden Zuschüsse zwischen 2000 und 10 000 Euro gewährt.