Nürnberg - «Madama Butterfly», «Lohengrin» und «Anna Nicole»: Mit einem Mix aus Klassikern und modernen Stücken startet der neue Intendant des Nürnberger Staatstheaters und Chef der Opern-Sparte, Jens-Daniel Herzog, in seine erste Spielzeit. «Wir wollen das Publikum unterhalten - auch mit schwierigen Stoffen», sagte Herzog bei der Vorstellung des Programms für 2018/2019.
Eröffnet wird die neue Spielzeit Ende September mit «Krieg und Frieden» - einer Oper von Sergej Prokofjew, die auf einem Roman von Leo Tolstoi beruht.
Auf dem Programm steht auch das Musical «Catch Me If You Can», das 2002 als Spielfilm mit Schauspieler Leonardo DiCaprio auf der großen Leinwand zu sehen war. «Wir wollen die unterhaltenden Genres ernst nehmen und exzellente Unterhaltung bieten», so Herzog.
«Anna Nicole» etwa sei angelehnt an das Leben des Nacktmodels Anna Nicole Smith, das vor mehr als zehn Jahren an einer Überdosis Medikamenten gestorben ist. «Es ist eine Oper über den Aufstieg und Fall eines Busenwunders», sagt Herzog - und zeige die Gnadenlosigkeit der modernen Selbstvermarktung. Mit Richard Wagners Oper «Lohengrin», in der es um einen heldenhaften Ritter und seine Beziehung zu einer Frau geht, wird es wieder klassischer.
Das Schauspielhaus will unter anderem mit absurdem Theater punkten und zeigt «Ein Stein fing Feuer», bei dem der neue Direktor Jan Philipp Gloger Regie führt. Das Schauspiel wolle eine maximale Spannweite an Theatersprachen präsentieren, so Gloger. «Wir wollen das auf einem überregional deutlich abstrahlenden Niveau tun.»
Tanzdirektor Goyo Montero widmet sich in der Ballett-Sparte wieder Shakespeare und zeigt «Ein Sommernachtstraum». Die neue Generalmusikdirektorin des Hauses, Joana Mallwitz, setzt unter anderem auf Stücke von Ludwig van Beethoven und Wolfgang Amadeus Mozart.