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Münchner Opernfestspiele mit Querschnitt der Ära Jonas/Mehta

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München (ddp-bay). Zum Abschied von Staatsopernintendant Sir Peter Jonas und Generalmusikdirektor Zubin Mehta bieten die Münchner Opernfestspiele ab Samstag einen Querschnitt durch die Ära Jonas/Mehta. Insgesamt steht in den kommenden fünf Wochen die Rekordzahl von 30 Opern- und Ballettproduktionen auf dem Programm, dazu kommen Konzerte, Liederabende und die Avantgardereihe «Festspiel+». Das Staraufgebot der Münchner Opernfestspiele versammelt Weltklassesänger wie Edita Gruberova, Vesselina Kasarova, Waltraud Meier, Violeta Urmana, Kurt Moll, Anatoli Kotscherga, Matti Salminen und Paolo Gavanelli.

Jonas war im September 1993 von der English National Opera in London nach München gewechselt und sorgte vor allem mit provokativen Inszenierungen barocker Opern für Furore. Nach seinem Ausscheiden zum Ende der Festspiele will er in den Ruhestand treten.

Mehta trat sein Amt an der bayerischen Staatsoper 1998 an. Neben seinen Tätigkeiten als Chefdirigent des Maggio Musicale Fiorentino und Musikdirektor auf Lebenszeit beim Israel Philharmonic Orchestra will der jüngst 70 Jahre alt gewordene Künstler kein festes Engagement mehr annehmen.

Anders als sonst bei den Opernfestspielen werden die meisten Opern in diesem Jahr nur einmal gegeben. Eine Ausnahme bildet die Festspielpremiere von Arnold Schönbergs Oper «Moses und Aron» in der Inszenierung des Chefs der Bregenzer Festspiele, David Pountney. Die musikalische Leitung dieses Schlüsselwerks der musikalischen Moderne hat Mehta. Das Publikum wird während der Festspiele zum letzten Mal mehrere Erfolgsinszenierungen der Ära Jonas sehen können, darunter Georg Friedrich Händels »Giulio Cesare in Egitto« mit einem lebensgroßen Dinosaurier als Markenzeichen.

Offiziell eröffnet werden die Opernfestspiele mit der traditionellen Festspielnacht in den »Fünf Höfen«, einer Luxuseinkaufspassage im Herzen Münchens. Beim Avantgardefestival «Festspiel+» wird das Musiktheater »Gewähltes Profil: lautlos« von Ruedi Häusermann gezeigt. Das Auftragswerk der Bayerischen Staatsoper wurde bereits in Hannover uraufgeführt. Dach, Fassade und Haupteingang des Nationaltheaters werden an mehreren Tagen zum Schauplatz der Kunstinstallation »Apokatastasis - ein öffentliches Geheimnis«.

Trotz Kartenpreisen von bis zu 190 Euro sind viele Vorstellungen ausverkauft. Für Spätentschlossene und weniger Betuchte gibt es am 13. Juli ein Freiluftkonzert auf dem Max-Joseph-Platz vor dem Nationaltheater. Live aus der Staatsoper ist dort auf einer Großleinwand Richard Wagners Oper »Tristan und Isolde" zu sehen. Einen Tag später dirigiert Mehta auf dem Marstallplatz ein Freiluftkonzert mit Ludwig van Beethovens 9. Symphonie. Der Eintritt ist kostenlos.

Georg Etscheit, ddp
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