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Die Münchner Philharmoniker wollen den Berliner Dirigenten Christian Thielemann als Nachfolger von Chefdirigent James Levine, der im Sommer 2004 zum Boston Symphonie Orchestra wechseln wird.
Auf einer Orchesterversammlung am Mittwoch habe sich die Mehrheit der Musiker für den derzeitigen Generalmusikdirektor der Deutschen Oper Berlin ausgesprochen, sagte Philharmoniker-Intendant Bernd Gellermann am Donnerstag in München.Gellermann betonte, dass es sich bei dem Votum des 125-köpfigen Orchesterplenums nur um einen ersten Schritt im Berufungsprozess handele. Die Musiker könnten sich eine längere Zusammenarbeit und eine künstlerische Perspektive mit Thielemann vorstellen. Alles Weitere obliege nun den möglichen Verhandlungen mit dem Kandidaten sowie der abschließenden Entscheidung des Münchner Stadtrates.
Der 43-jährige Thielemann ist seit 1997 Generalmusikdirektor an der Deutschen Oper Berlin und Gastdirigent bedeutender Orchester in der ganzen Welt. Seine umjubelten Aufführungen 2000 und 2001 bei den Wagner-Festspielen in Bayreuth brachten ihm endgültig den internationalen Durchbruch. In diesem Jahr wird er auf dem Grünen Hügel den „Tannhäuser„, 2006 den gesamten „Ring„ dirigieren.
Auch bei den Münchner Philharmonikern stand der gebürtige Berliner schon häufiger auf dem Podium, vor wenigen Tagen erst mit Anton Bruckners Siebter Symphonie. Thielemann habe sich über seine letzten beiden Programme in München sehr positiv geäußert, sagte Gellermann. Das Orchester habe „traumhaft gespielt„, die Zusammenarbeit sei „sehr erfreulich„ gewesen. Thielemann gilt als Spezialist vor allem für das deutsche Repertoire.