München - Mit einem Gedenkkonzert hat das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BRSO) zusammen mit dem BR-Chor Abschied von seinem gestorbenen Chefdirigenten Mariss Jansons genommen. In der ausverkauften Münchner Philharmonie spielten sie unter Leitung von Zubin Mehta die monumentale 2. Sinfonie von Gustav Mahler mit dem Beinamen «Auferstehungssinfonie».
Der Erlös des Konzerts - Mehta und die beiden Solistinnen Golda Schultz (Sopran) und Gerhild Romberger (Alt) hatten auf ihre Gagen verzichtet - kommt der Stiftung Neues Konzerthaus München zugute. Jansons setzte sich über Jahre für den Bau eines neuen Konzertsaals als Heimstätte seines Orchesters ein.
In seiner Gedenkansprache sagte der bayerische Kunstminister Bernd Sibler (CSU) erneut, er könne sich «sehr gut vorstellen», dass der neue Saal, der in der Nähe des Münchner Ostbahnhofs entstehen soll, den Namen von Jansons trage. Sibler würdigte den Anfang Dezember im Alter von 76 Jahren gestorbenen lettischen Dirigenten als «ganz Großen», der um die gesellschaftsverändernde Kraft der Musik gewusst habe.
Posthum wurde Jansons mit der Karl-Amadeus-Hartmann-Medaille ausgezeichnet. Vertreter des Orchesters legten die Auszeichnung vor Beginn des Konzertes auf ein rotes Kissen vor dem mit Blumen geschmückten Porträt des Musikers. Der Preis wird laut BR an menschlich und künstlerisch herausragende Dirigenten vergeben, die das Orchester nachhaltig geprägt haben. Die bisherigen Preisträger waren Eugen Jochum, Rafael Kubelik, Sir Colin Davis und Leonard Bernstein. Jansons leitete den renommierten Klangkörper 16 Jahre.
Gustav Mahlers «Zweite» mit ihrem um Tod und Erlösung kreisenden Thema verfehlte ihre Wirkung auf das Publikum nicht. Mehta, gerade selbst von schwerer Krankheit genesen, dirigierte das eineinhalbstündige Opus mit sparsamen Gesten. Der aus Indien stammende Dirigent lernte einst zusammen mit Jansons bei dem Wiener Kapellmeister und Dirigierpädagogen Hans Swarowsky sein Handwerk.