Dresden (dpa/sn) - Musiker und Sänger aus 25 Ländern wollen sich am 30. Juli zu einem weltumspannenden Konzert im Internet versammeln. Unter dem Titel «Beethoven 360 Grad» erklinge dann Musik aus dem vierten Satz von Beethovens «Neunter», teilte der an der Aufführung beteiligte Dresdner Kreuzchor am Mittwoch mit.
Mit Hilfe der 360-Grad-Technologie soll ein virtueller Raum entstehen, in dem sich die Künstler zu einem Orchester und Chor vereinen, hieß es. Der aus Singapur stammende Dirigent Kahchun Wong, Leiter der Nürnberger Symphoniker, führt die Beiträge zusammen.
Neben dem Kreuzchor sind unter anderem der Philharmonic Chorus of Tokyo, der Royal Liverpool Philharmonic Choir, das Chicago Symphony Orchester, das London Philharmonic Orchestra, das New York Philharmonic Orchestra und weitere namhafte Klangkörper beteiligt.
«Covid-19 hat zur räumlichen Trennung von Menschen und ganzen Nationen geführt. Während solch düsterer Zeiten muss die Musik weiterspielen», erklärte Kahchun Wong. Musik sei eine internationale Sprache, die physikalische Barrieren überwinden könne. Beethovens «Ode an die Freude» vermittele mit ihrer Botschaft der Zugehörigkeit, Diversität und universaler Brüderlichkeit Gefühle von gemeinsamer Hoffnung und globaler Solidarität.
«Beethoven 360 Grad» zeige, wie aus der Krise etwas Neues, Großes entstehen könne, betonte Kreuzkantor Roderich Kreile: «Unsere Kruzianer haben eine völlig neue Konzerterfahrung mit Musikern der Spitzenklasse und über Grenzen hinweg gemacht. Sie durften erleben, wie man auch im virtuellen Raum gemeinsam Musik machen kann. Wenn das Publikum nicht zu uns kommen kann, kommen wir nun zum Publikum - bis auf seine Smartphones und Laptops.»
Das Konzert wird den Angaben zufolge um 14.00 Uhr deutscher Zeit auf Facebook und dem Youtube-Kanal der Zeitung «The Straits Times» aus Singapur zu sehen sein.