Das Berliner Trickster Orchestra mit seinen Künstlerischen Leiter*innen Cymin Samawatie und Ketan Bhatti startete im Dezember sein „Trans-traditionelles Musiklabor“, das in insgesamt fünf Encounters die trans-traditionelle Musikpraxis untersucht. In einem Werkstattkonzert am 5. März im Haus der Kulturen der Welt präsentiert das Trickster Orchestra nun die Ergebnisse des zweiten Encounters unter dem Titel „Trans-traditionelle Kollektivität“.
Im Dezember startete das Berliner Trickster Orchestra mit seinen Künstlerischen Leiter*innen Cymin Samawatie und Ketan Bhatti sein »Trans-traditionelles Musiklabor« und unternahm im ersten von insgesamt fünf Encounters den Versuch einer Selbstverortung postmigrantischer Musikpraxis. Im zweiten Encounter untersucht das Trickster Orchestra nun mit Gästen aus Musik und Wissenschaft Aspekte von trans-traditioneller Kollektivität und care in musikalischen Arbeitsprozessen. Die Ergebnisse des Labors werden am Mittwoch, 5. März, um 19 Uhr in einem öffentlichen Werkstattkonzert in der Safi Faye Hall im Haus der Kulturen der Welt präsentiert.
Trans-traditionell zu arbeiten setzt voraus, dass sich jede*r Einzelne im heterogenen, global besetzten Ensemble sicher und wohlfühlt, Facetten aus seiner/ihrer* Biographie und musikalischen Sozialisation zu teilen und zur Disposition zu stellen. Damit Vertrauen entstehen kann, braucht es im Kollektiv ein hohes Maß an multidirektionaler Sensibilität und Verbundenheit. Was bedeutet das für musikalische Arbeitsprozesse und den Ensemblebegriff? Wie gelingt ein wertschätzendes Begegnen auf Augenhöhe, in dem aus Erfahrungsvielfalt, pluralen Wissensformen und multipel verwickelten Subjektivitäten etwas Neues entsteht, ohne dass individuelle Dimensionen aufgegeben werden müssen?
Das auf zwei Jahre angelegte Trans-traditionelle Musiklabor des Trickster Orchestra ist ein öffentlicher, experimenteller und zukunftsorientierter Arbeitsprozess, den live mitzuerleben das Publikum von Beginn an eingeladen ist. In offenen musikalischen Begegnungen führt das Trickster Orchestra als postmigrantischer Klangkörper einige der spannendsten deutschen und internationalen Köpfe und Ensembles der trans-traditionellen Richtung der zeitgenössischen Musik zusammen, darunter Ensemblemitglieder, Wissenschaftler*innen, Komponist*innen und Kurator*innen. Die so genannten Encounters sind jeweils ein Dreiklang aus gemeinsamer Recherche, Experiment und öffentlicher Präsentation und Austausch. Erstmals wird die trans-traditionelle Musik hier als zentrale und klanglich hochinnovative Szene des deutschen Musikgeschehens erkennbar und hörbar. In drei noch folgenden Encounters setzt das Trickster Orchestra gemeinsam mit wechselnden Gästen seine künstlerische Forschungsreise mit ungewissem Ausgang fort. Der jeweils aktuelle Stand des Prozesses wird in einem Werkstattkonzert vor Publikum präsentiert. Zum Abschluss des Gesamtprojekts gibt es im Frühjahr 2026 ein Festival, das die Inhalte der Encounters wieder aufgreift.
Trickster Orchestra Berlin
Trans-traditionelles Musiklabor – Encounter II
»Trans-traditionelle Kollektivität«
Werkstattkonzert am Mittwoch, 5. März 2025, 19 Uhr
Safi Faye Hall, Haus der Kulturen der Welt
Musiker*innen:
Li-Chin Li (Sheng), Mona Matbou Riahi (Klarinette), Jakob Nierenz (Violoncello), Eleanna Pitsikaki (Kanun), Djielifily Sako (Kora), Guillem Selfa Oliver (Bratsche), Mili-an Vogel (Bassklarinette und Elektronik)
Ko-Kreative:
inti figgis-vizueta (Komponistin, New York)
Morena Piro (Center for World Music, Universität Hildesheim)
Cymin Samawatie (Komponistin & künstlerische Leiterin des Trickster Orchestra)
Ketan Bhatti (Komponist & künstlerischer Leiter des Trickster Orchestra)
Ticketpreise: 10 Euro, ermäßigt 8 Euro
Ausblick auf die folgenden Encounters:
- 14. bis 16. April 2025 im Radialsystem
Encounter III: »Trans-traditionelle Komprovisation« - 3. bis 5. Oktober 2025 in der Akademie der Künste
Encounter IV: »Trans-traditionelle Mikrotonalität« - 6. bis 8. Februar 2026 im Radialsystem
Encounter V: »Trans-traditionelle Multiperspektivität« - 24. bis 26. April 2026 im Radialsystem
Abschlussfestival des Trans-traditionellen Musiklabors