Komponistinnen bleiben oft unbekannt – an Musikhochschulen und in Konzertsälen. Studentinnen der Hochschule für Musik Basel FHNW rufen ein Festival ins Leben, das Meisterinnenwerke ins Zentrum stellt: vom 11. bis 16. April 2025 mit Konzerten, Workshops und Gastvorträgen.
Komponistinnen sind in Konzertsälen und an Musikhochschulen nach wie vor selten zu hören. Vielen Musikstudentinnen fehlen weibliche Vorbilder – besonders im Repertoire. Das strukturelle Problem wurzelt tief in der Musikgeschichte: Während männliche Kollegen gefördert wurden, blieben Meisterinnen und deren Werke stumm.
So entsteht ein Teufelskreis: Was nicht aufgeführt wird, findet keinen Eingang in die Lehre – und was nicht gelehrt wird, wird auch in Zukunft nicht aufgeführt. Selbst Musikhochschul-Bibliotheken spiegeln dieses Ungleichgewicht: Werke von Komponistinnen müssen oft erst bestellt werden, weil sie schlicht nicht vorrätig sind.
Festival gibt Komponistinnen eine Bühne
Um das zu ändern, rufen Studentinnen der Hochschule für Musik Basel FHNW ein Festival ins Leben. Vom 11. bis 16. April 2025 findet die Feminale Basel statt – mit Konzerten, Workshops, Vorträgen und Podiumsdiskussionen. Im Zentrum stehen Werke von Komponistinnen, von der Renaissance bis zur zeitgenössischen Improvisation. Das Festival versteht sich als Plattform für Sichtbarkeit, Reflexion und Vernetzung.
Bildung als Hebel für Veränderung
„Uns war wichtig, die Strukturen zu hinterfragen, die dafür sorgen, dass Komponistinnen in der Ausbildung kaum vorkommen“, sagt Mitinitiatorin Margalith Eugster, Klavierstudentin und Teil des Organisationsteams. „Die Lehre ist ein Hebel für langfristige Veränderung – hier entstehen künftige Konzertprogramme“. Genau darin liegt die Kraft des Projekts: Die Lehre unterliegt nicht der Marktlogik und kann Diversität gezielt fördern. Zudem bietet die Musikhochschule mit ihrer Infrastruktur und interdisziplinären Ausrichtung – zwischen klassischer Interpretation, Jazz und Musikwissenschaft – ideale Voraussetzungen für ein Projekt wie die Feminale Basel.
Mit der Feminale Basel wollen die Studentinnen einen Kreislauf durchbrechen und zeigen, was möglich ist, wenn Lehre, Kunst und Engagement zusammenwirken.
Die Organisatorinnen der Feminale Basel danken der Hochschule für Musik Basel FHNW, dieses Pilotprojekt in Kooperation und mit Unterstützung der Hochschule und zahlreichen Stiftungen durchführen zu können.
Die Feminale Basel findet zwischen dem 11. und dem 16. April 2025 an der Hochschule für Musik Basel FHNW / Musik-Akademie Basel statt. Im Zentrum stehen Werke von Komponistinnen, interpretiert von Studierenden der Hochschule für Musik Basel FHNW. Zusätzlich bietet die Feminale Workshops, Vorträge und Podiumsdiskussionen. Alle Veranstaltungen sind öffentlich, der Eintritt ist frei.
2023 wurde die Feminale Hamburg unter anderem von der damals in Hamburg studierenden Margalith Eugster ins Leben gerufen. Gemeinsam mit Elisa Rumici, Liv Sindler und Sofia Will gestaltet sie das erste studentische Festival mit Werken von Komponistinnen in der Schweiz.
Die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
Die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW umfasst zehn Hochschulen mit den Fachbereichen Angewandte Psychologie, Architektur, Bau und Geomatik, Gestaltung und Kunst, Informatik, Life Sciences, Musik, Lehrerinnen- und Lehrerbildung, Soziale Arbeit, Technik und Umwelt sowie Wirtschaft. Die Campus der FHNW sind in den vier Trägerkantonen Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn angesiedelt.
Rund 14.000 Studierende sind an der FHNW immatrikuliert. Über 1 300 Dozierende vermitteln in 34 Bachelor- und 24 Master-Studiengängen sowie in zahlreichen Weiterbildungsangeboten praxisnahes und marktorientiertes Wissen. Die Absolventinnen und Absolventen der FHNW sind gesuchte Fachkräfte. Weitere Informationen auf www.fhnw.ch