Dresden - Die neue Intendantin der Dresdner Semperoper, Ulrike Hessler, hat für die neue Spielzeit ab August 14 Neuproduktionen angekündigt. Sie wolle «die gesamte Geschichte der Oper abbilden», sagte Hessler am Dienstag in Dresden. Mit der Premiere der Oper «Daphne» von Richard Strauss werde die Semperoper «die Tradition der großen Dresdner Komponisten weiter pflegen», sagte die künftige Intendantin.
Zudem möchte Hessler mehr barocke Elemente in die Semperoper einfließen lassen. Deshalb stünden in der kommenden Spielzeit mit Claudio Monteverdis «L'incoronazione di Poppea», Henry Purcells «Dido and Aeneas» und Johann Adolph Hasses Intermezzo «Il tutore» drei barocke Werke auf dem Spielplan.
Um künftig mehr junge Menschen in die Oper zu locken, führt die neue Intendantin neben der Oper, dem Ballett und der Staatskapelle die vierte Sparte «Junge Szene» ein. «Dort wollen wir spezielle Themen anbieten, die junge Menschen besonders interessieren», sagte Hessler. Den Beginn mache die neu komponierte Oper «Gisela! oder: Die denk- und merkwürdigen Wege des Glücks» von Hans Werner Henze. Generationenübergreifend seien die Produktionen in dieser Sparte für Kinder ab sechs Jahren geeignet.
«Die nächste Spielzeit wird eine gewisse weibliche Handschrift tragen», sagte Hessler. Erkennbar werde dies unter anderem an einer Vielzahl weiblicher Regisseure. Insgesamt 44 Sänger- und 17 Dirigentendebüts werde es in der Saison 2010/2011 geben.
Die 55-jährige tritt im August die Nachfolge von Gerd Uecker (62)an, der seit 2003 Intendant des renommierten Hauses war. Zuletzt war sie kommissarische Leiterin der Bayerischen Staatsoper München.