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Neuer Chef-Choreograf will in Osnabrück Dialog zwischen Tänzern und Publikum fördern

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Osnabrück - Der neue Chef-Choreograf des Osnabrücker Theaters, Mauro de Candia, baut auf den Dialog mit dem Publikum. Das stehe im Fokus seiner Arbeit, sagte der 31-jährige Italiener in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd in Osnabrück.

 

De Candia gibt am Samstag (17. November) seinen Einstand mit der Premiere seines Stücks "Incanto". Er setze auf kraft- und gefühlvollen Tanz und wolle das Thema zwischenmenschliche Beziehungen auf ironische und skurrile Weise kommentieren.

In Osnabrück tritt de Candia in die Fußstapfen der niederländischen Choreografin Nanine Linning, die von 2009 bis 2012 sehr erfolgreich das dortige Tanztheater leitete. "Ich will das Niveau des Tanzes weiterbringen und meine eigenen Visionen und meinen eigenen Stil umsetzen", sagte de Candia. "Mir geht es nicht um Showtime, sondern um einen Dialog zwischen Tänzern und Publikum."

Dies solle auch außerhalb der Bühne geschehen. Deshalb werde er das Tanzpublikum zu Gesprächsabenden ins Theater bitten. Auch biete er Workshops für Interessierte an, die bei Proben der Compagnie mitmachen könnten, um deren Arbeit besser kennenzulernen.

Bei der Erarbeitung einer Choreografie improvisiere er zunächst viel mit den Tänzern, um dann eine Geschichte hinter der Choreografie zu entwickeln. "Die Tänzer müssen sich gut fühlen mit dem, was sie auf der Bühne machen." Den Zuschauern wolle er "1.000 Türen öffnen", um vielfältige Interpretationen zuzulassen. Es bleibe aber nicht nur abstrakt. "Die Dramaturgie der Stücke ändert sich häufig bei mir", sagte de Candia. So seien manche seiner Choreografien auch sehr eindeutig und konkret.

De Candia, der in Osnabrück seine erste Chef-Choreografenstelle antritt, tanzt seit seinem zehnten Lebensjahr. Er wurde in Italien von der russischen Tänzerin Marika Besobrasova entdeckt. Beeinflusst wurde de Candia maßgeblich von dem damaligen Ballettdirektor der Staatsoper Hannover, Stephan Thoss, der ihn 2001 an das Haus in Hannover holte. De Candia arbeitete in Deutschland, Belgien, Italien und den USA.

Die "Incanto"-Premiere findet am Samstag (17. November, 19.30 Uhr) im Osnabrücker emma-theater statt.