Am vergangenen Wochenende feierte in London Gisli Örn Gardarssons Adaption von Goethes "Faust" mit der Musik von Nick Cave und Warren Ellis Premiere. Am 10. Dezember 2010 gelangt die außergewöhnliche "Faust"-Bearbeitung bei den Festspielen Ludwigshafen zur deutschen Erstaufführung.
In seiner neuesten Arbeit nimmt der isländische Regisseur und "Prince of Persia"-Star Gardarsson Goethes "Faust" zum Ausgangspunkt einer bildmächtigen und körperbetonten Aufführung. Im Zentrum der temporeichen und akrobatischen Inszenierung steht die Musik von Cave und Ellis, eine Mischung aus Glam-Rock und gefühlvollen Balladen. "Die Arbeit mit den beiden war wirklich anregend", beschreibt Regisseur Gardarsson die Zusammenarbeit mit den beiden Musikern. "Es ist toll, mit Nick's Musik zu arbeiten, weil man sie hier in einem völlig anderen Kontext sieht als bei Konzerten mit seiner Band. Es ist eine sehr teuflische Welt, in der Nick sich bewegt. Die Musik gibt der Geschichte eine ganz neue Ebene."
Regisseur Gardarsson hat den Stoff von Goethe neu für die Bühne bearbeitet: "Es gibt so viele Produktionen und Geschichten, wir haben alles gesammelt, was wir finden konnten. Wir haben dann versucht, den Kern der Geschichte zu erfassen. Wir wollten einfach unseren eigenen Faust machen."
Dies ist bereits die dritte Zusammenarbeit zwischen dem Regie-Team um Gisli Örn Gardarsson und Nick Cave und Warren Ellis nach einer gefeierten "Woyzeck"-Bearbeitung im Jahr 2006 und Kafkas "Verwandlung" im selben Jahr. "Ich sah ein Konzert in Island 2005 und ihre Energie auf der Bühne war einfach überwältigend", beschreibt Gardarsson den Ursprung der Zusammenarbeit. "Warren hämmerte auf seine Geige ein und die Mädchen flippten aus. Ich wusste sofort: das will ich auch für meinen ,Woyzeck' haben."
Programm der VI. Festspiele Ludwigshafen