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Oper Leipzig will Besucherschwund stoppen - Personalabbau geplant

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Leipzig - Die Oper Leipzig leidet unter mangelnder Akzeptanz ihres Angebots. Während die ebenfalls unter das Dach des Hauses gehörenden Sparten Ballett und Musikalische Komödie in der vergangenen Spielzeit zu 80 Prozent ausgelastet waren, kam die Oper nach Angaben der geschäftsführenden Direktorin Heike Brönnimann vom Montag lediglich auf 60 Prozent Auslastung.

«Trotz der Ausweitung des Spielplans und der Erhöhung der Zahl der Vorstellung ist es nicht gelungen, mehr Besucher zu bekommen», bedauerte Brönnimann. Zudem kündigte sie Stellenstreichungen an.

In der Spielzeit 2009/2010 wurden laut Brönnimann 71.000 Besucher in der Oper gezählt, die für einen Umsatz von 1,8 Millionen Euro sorgten. Ins Ballett kamen 39.000 Besucher, die einen Umsatz von einer Million Euro ermöglichten. Die Musikalische Komödie kam mit einer Besucherzahl von 52.000 auf 900.000 Euro Umsatz.

Wegen Kürzungen bei den Mitteln aus dem sächsischen Kulturraumgesetz (nmz - Für die Oper Leipzig bedeutet das ein Minus von 900.000 Euro) muss die Oper in Zukunft weiter sparen. Als einen Beitrag nannte Brönnimann auch Personalabbau. Von derzeit 654 Stellen werde man auf 636 Stellen reduzieren, sagte Operngeschäftsführer Dittmar Demel. Davon betroffenen seien alle Bereiche des Hauses. Die Personalreduzierung soll vor allem dadurch erreicht werden, dass frei werdende Stellen nicht neu besetzt werden.

Klassisches Opernrepertoire und Neuentdeckungen
Der designierte Opernintendant Ulf Schirmer erklärte, er wolle für eine konsequente Fortsetzung der Ensemblekultur, eine ausgewogene Mischung aus klassischem Opernrepertoire und Neuentdeckungen sowie für hohes musikalisches Niveaus sorgen. Zudem sollen neue Formate wie «Sonntags um 11» Kulturbegeisterte aller Altersgruppen in die Spielstätte am Leipziger Augustusplatz locken. An Sonntagvormittagen sollen Liedprogramme, Kammermusikmatineen oder Ballettveranstaltungen für das Programm des Hauses werben. «Es ist wichtig, dass das Haus belebt ist», sagte Schirmer. Um auch jüngeres Publikum für die Angebote der Oper zu interessieren, strebt er eine Zusammenarbeit mit dem Leipziger Theater der Jungen Welt an.

Oper, Ballett und Musikalische Komödie werden in der Spielzeit 2011/2012 insgesamt 16 Neuproduktionen anbieten. (nmz - 33 verschiedene Repertoirewerke stehen auf dem Spielplan, davon 3 Wiederaufnahmen.) Als Eröffnungspremiere der neuen Spielzeit steht Giacomo Puccinis «Tosca» auf dem Programm der Oper. Auch Richard Wagners «Siegfried» und Giuseppe Verdis «Macbeth» sollen das Opernpublikum anziehen. Für Freunde des Balletts steht mit Sergej Prokofjews «Cinderella» eine Leipziger Uraufführung auf dem Programm. Als deutsche Erstaufführung stellt die Musikalische Komödie das Musical «Der Graf von Monte Christo» mit der Musik von Frank Wildhorn vor.

 

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