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Oper soll umfassendes Bild von Amazonien vermitteln

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Karlsruhe - Der Regenwald am Amazonas wird ab Mai zum Thema eines internationalen Musiktheaterprojekts unter Mitwirkung des Zentrums für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (ZKM). Die Oper «Amazonas - Musiktheater in drei Teilen» führt laut ZKM dem Zuschauer mit Klang- und Bildeffekten die Gefährdung durch Brandrodung und Abholzung des empfindlichen Ökosystems vor Augen.

Umgesetzt wird das Projekt unter anderen von der Biennale München, dem Goethe-Institut, der Portugiesischen Staatsoper Sao Carlos und brasilianischen Künstlern. Das ZKM konzipiert den dritten Teil des Multimedia-Spektakels. Es wird am 8. Mai bei der Münchner Biennale uraufgeführt.

Die drei Teile des Musiktheaters entstehen an verschiedenen Orten. Sie erzählen keine durchgehende Handlung, sondern sollen einen künstlerischen Blick «aus der Ferne», den Blick «aus der Nähe» und den Blick «in die Zukunft» auf den bedrohten Lebensraum bieten. «Wenn der Vorhang fällt, soll das Publikum sagen: Jetzt verstehen wir endlich, was im Amazonas eigentlich passiert«, sagte ZKM-Direktor Peter Weibel. Er ist verantwortlich für den dritten Teil der Oper.

Der Blick aus der Ferne wird im ersten Teil der Oper durch die Sichtweise europäischer Entdecker auf den Reichtum des Regenwalds dargestellt. Die Musik stammt vom Komponisten Klaus Schedl. Der zweite Teil mit dem Titel «Der Einsturz des Himmels» zeigt den Klang des Regenwalds. Dazu beschäftigte sich der brasilianische Komponist Tato Taborda intensiv mit den Geräuschen des Waldes und den Gesängen
von Schamanen. Das Libretto von Teil eins und zwei der Oper verfasste der Dramaturg Roland Quitt. Den Blick in die Zukunft im dritten Teil gestaltet das ZKM in Karlsruhe als multimediale Diskussion.

«Die Oper soll die unterschiedlichen Sichtweisen vermitteln, politisch, wissenschaftlich, ökonomisch, aber auch aus der Sicht der dort lebenden Indianer», erläuterte der Leiter des Institutes für Bildmedien am ZKM, Bernd Lintermann. »Dafür waren wochenlange Recherchen und Interviews vor Ort nötig."

Bei der Uraufführung auf der Biennale München werden alle Teile des «Amazonas» zusammengefügt. Weitere Vorstellungen sollen in Lissabon, Sao Paulo und Rotterdam folgen.
 

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