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Das Staatstheater Schwerin
Neues Führungsduo für das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin. Foto: Presse, Silke Winkler
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Oper über Wölfe - Schweriner Intendant will neue Publikumsschichten

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Schwerin - Vom Operndirektor des Deutschen Nationaltheaters Weimar zum Generalintendanten des Staatstheaters in Schwerin: Hans-Georg Wegner krempelt zum Auftakt seines Engagements im Norden den Spielplan um. Vor allem auf Besucher des Musiktheaters warten Überraschungen.

Der neue Generalintendant des Mecklenburgischen Staatstheaters, Hans-Georg Wegner, will das von harten Sparmaßnahmen der vergangenen Jahre gezeichnete Traditionshaus für neue Publikumsschichten öffnen. Das zeigt sich unter anderem in einer neuen Spielstätte im größten Plattenbau-Gebiet der Landeshauptstadt Schwerin und im Musiktheater-Spielplan: Vier der fünf Premieren in der am Freitag (24. September) beginnenden Spielzeit sind Werke des 20. und 21. Jahrhunderts - darunter zwei Musicals, eine Uraufführung, eine deutsche Erstaufführung. Einzige Ausnahme ist Mozarts «Zauberflöte».

«Zielgruppentheater ist total uninteressant», sagte Wegner der Deutschen Presse-Agentur. «Wir müssen Theaterformen finden, wo wir eine Bandbreite von unterschiedlichen kulturellen Prägungen in einem Raum versammeln. Das ist das Besondere von Theater.» Man wolle Impulsgeber für Diskurse in Schwerin und der Region sein.

Einen Beitrag dazu soll die eigens für Schwerin entstehende dokumentarische Naturoper «Wölfe» leisten, mit der die estnische Komponistin Helena Tulve und die Regisseurin Nina Gühlstorff ein aktuelles Streitthema aufgreifen: die Rückkehr der grauen Raubtiere. Der Wolf vermehrt sich im Nordosten bisher ungehindert, zur Freude von Naturschützern. Wölfe rissen im vergangenen Jahr aber auch mehr als 450 Nutztiere und über die Frage, ob der Wolf langsam bejagt werden sollte, tobt ein politischer Streit. Die Oper soll am 22. Juni 2022 uraufgeführt werden.

Ebenfalls neu ist am Staatstheater Operndirektor Martin Berger - ausgezeichnet mit dem Theaterpreis «Der Faust 2020» für die Regie der Richard-Strauss-Oper «Ariadne auf Naxos» am Nationaltheater Weimar. Wegner und er wollen sich in den kommenden Jahren dem DDR-Musikerbe zuwenden. «Es hält sich das Gerücht, dass das zeitgebundene Kunst wäre, aber das ist es nicht», so Wegner. Die Aussagen seien zeitlos. Geplant ist nach seinen Worten ein Projekt zu einem DDR-Komponisten pro Saison. Den Beginn macht die Oper «Der Schuhu und die fliegende Prinzessin» von Udo Zimmermann nach einer Märchen-Novelle von Peter Hacks. Premiere ist am 1. April 2022.

Das Mecklenburgische Staatstheater startet am Freitag und Samstag mit fünf Premieren in die neue Spielzeit. Dazu zählen die Oper «Le Grand Macabre» von György Ligeti, das Schauspiel «Kinder des Olymp» nach dem gleichnamigen Film nach einem Drehbuch von Jacques Prévert und der Ballettabend «Nacht ohne Morgen» der ebenfalls neuen Ballettdirektorin Xenia Wiest. Die Sparte «Junges Staatstheater», die in Parchim beheimatet ist, steuert das Kinderstück «Die bleiche Sophie» über ein Gespenst im Klassenzimmer bei und die niederdeutsche Fritz-Reuter-Bühne das ebenfalls für ein junges Publikum konzipierte Stück «Ünnerste Schuuwlaad links» (Unterste Schublade links). Den Inhalt beschreibt der Programmflyer mit: «Uropa war ein Nazi und Uroma versteckte einen Juden. Wie das?»

Das Mecklenburgische Staatstheater hat eigenen Angaben zufolge 329 Mitarbeiter und plant in seinen sechs Sparten in der neuen Saison 694 Veranstaltungen sowie 63 Produktionen. Träger ist das Land Mecklenburg-Vorpommern. Das Theater hat einen Etat von 25 Millionen Euro - davon 21,8 Millionen Euro von der öffentlichen Hand.

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