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Premiere von "Jim Knopf" als Familienmusical in Berlin

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Berlin - Mit einem Familienmusical geht das Theater am Kurfürstendamm in die Vorweihnachtszeit. Der Kinderbuchklassiker "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" von Michael Ende (Erstveröffentlichung 1960) in der neuen Bearbeitung des Musicalregisseurs Christian Berg erlebte am Wochenende in Berlin vor ausverkauftem Haus seine Premiere.

Zahlreiche Kinder, Eltern und Großeltern ließen sich bereitwillig entführen in die fantastische Welt von Lummerland und Kummerland, Scheinriesen und Halbdrachen. Die seit Generationen unverwüstliche Lokomotive "Emma", der schräge König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte, die mütterliche Frau Waas und der knuffige Lokführer Lukas (Klaus Lawrenz) sorgten bei den Kleinen für Hochspannung, bei den Großen für die Erkenntnis, dass gute Kindergeschichten nie altbacken und langweilig werden. Das aus der "Augsburger Puppenkiste" bekannte Stück beinhaltet zahlreiche politische Botschaften, etwa das Problem der Überbevölkerung, die autoritäre Schule als Kinderfresser, Allüren selbstherrlicher Staatschefs, die Unterdrückung von "Untertanen" oder Vorurteile gegen andere Hautfarben und bietet den Erwachsenen zudem an der ein oder anderen Stelle durchaus Gelegenheit zur kritischen Selbstbetrachtung. (Moderator: "Mancher Drache sitzt wohl hier im Publikum.")

Das dunkelhäutige Findelkind Jim (Lara de Toscano) erlebt in dieser Geschichte sein Erwachsenwerden als rasantes, gefährliches, irritierendes Abenteuer an der Seite seines Vaterfreundes Lukas. Am Ende ist alles gut, der böse Schuldrache, Frau Mahlzahn, ist besiegt, die Lummerländer sind auf ihrer kleinen Insel wieder vereint und die chinesische Prinzessin Li Si, Tochter des mächtigen Kaisers von China, bleibt an der Seite Jims als dessen Frau. So erlebt der arme Jim einen steilen gesellschaftlichen Aufstieg vom angehenden Untertan zum kaiserlichen Schwiegersohn. Auf den "Verlobungskuss" reagierten die Kinder in der Premiere erwartungsgemäß kritisch mit Geheul und empörten Zwischenrufen "wie eklig".

Es spielen Lara de Toscano, Rafael Hilpert, Klaus Lawrenz, Michael Franic, Sabrina Kaltenhauser und Marlitt Werner. Die Musik stammt von Konstantin Wecker. Die Vorstellungen laufen noch bis zum 30. Dezember.


 

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