Erfurt - Die Thüringer Bachwochen sollen im kommenden Jahr bis zu 15.000 Besucher in den Freistaat locken. Schwerpunkt des Barockfestivals werde die Reformation sein, sagte der Vorstandsvorsitzende der Thüringer Bachwochen, Silvius von Kessel, am Mittwoch in Erfurt. Das Festival trage damit dem Themenjahr "Reformation und Musik" innerhalb der Lutherdekade Rechnung. Auf dem Programm stehen insgesamt 51 Konzerte und Vorträge.
Zu Beginn der Bachwochen befasse sich eine Diskussionsrunde mit dem Verhältnis Johann Sebastian Bachs zur Religion. Zum Abschluss beschäftige sich ein Symposium mit Luthers Blick auf die Musik. Bei den Bachwochen treten vom 30. März bis 22. April 2012 auch zahlreiche internationale Künstler auf.
Die Thüringer Bachwochen sind nach Veranstalterangaben das größte Musikfestival des Freistaats. Es ist spezialisiert auf Barockmusik und die Aufführung der Werke Bachs (1685 - 1750) an den verschiedenen Lebensstationen des Komponisten in Thüringen.
Konzerte renommierter Künstler und Ensembles
Den musikalischen Auftakt bildet die Matthäuspassion, die am 31. März vom schottischen "Dunedin Consort" unter Leitung von John Butt in der Eisenacher Georgenkirche aufgeführt wird. Am Karfreitag erklingt die Johannespassion in zwei Kirchen in Eisenach und Gotha sowie in der Weimarhalle.
Weitere Höhepunkte der Bachwochen sind die Konzerte des Barockorchesters Concerto Copenhagen am 1. April in der Bachkirche in Arnstadt, die Auftritte des Gambisten Jordi Savall, des Ensembles Claudiana und der Wiener Sängerknaben am 12. April in Jena sowie die traditionellen Klavierrecitals in Weimar. Dort werden unter anderen Ragna Schirmer und Evgeni Koroliov auftreten.
Auch die Lange Nacht der Hausmusik und die Reihe "Generation Bach" mit Konzerten von Nachwuchskünstlern sind 2012 wieder Bestandteil der Bachwochen. Als Abschlusskonzert wird das belgische A-capella-Ensemble graindelavoix sein neues Programm vorstellen, das als Premiere im Erfurter Dom aufgeführt wird.
Für die Bachwochen steht ein Budget von 500.000 Euro zur Verfügung, das sich aus Fördermitteln des Landes und des Bundes sowie eigenen Einnahmen und Sponsorengeldern zusammensetzt. Das Festival habe sich weit über die Grenzen Thüringens einen Namen gemacht und ziehe zunehmend ein internationales Publikum an, sagte Kultusminister Christoph Matschie (SPD). Im Freistaat biete sich mit den zahlreichen Wirkungsorten des Komponisten "eine unglaubliche Fülle an Anknüpfungspunkten" zu Bach.
Die Eintrittskarten für die Bachwochen sind ab Donnerstag (1. Dezember) erstmals auch als Online-Tickets zum Ausdrucken erhältlich. Zudem steht 2012 ein Kontingent an verbilligten Karten zum Preis von acht Euro zur Verfügung.