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Musiker aus Hamburg und Rostock gewinnen Wettbewerb «Verfemte Musik»
Plakatmotiv Verfemte Musik.
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Rekordanmeldung für Internationalen Wettbewerb „Verfemte Musik“

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Der Internationale Wettbewerb „Verfemte Musik“, mit dem Kompositionen verfolgter Künstler des NS-Regimes wieder auf die Konzertpodien gebracht werden sollen, erfreut sich wachsender Beliebtheit. Für den diesjährigen Wettbewerb vom 11. bis 14. Oktober in Schwerin gingen 77 Anmeldungen ein – so viele wie nie zuvor, wie eine Sprecherin am Montag der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Es handele sich vorrangig um Musikstudenten aus Deutschland und dem europäischen Ausland. Dem Sieger winken 5000 Euro, dem Zweitplatzierten 3000 und dem Drittplatzierten 1000 Euro. Außerdem wird ein Sonderpreis des Landes MV in Höhe von 2000 Euro vergeben.

Bei den Wettbewerbsrunden muss ein Teil der Stücke von verfemten Komponisten stammen. In der Finalrunde wird ausschließlich Musik solcher Komponisten gespielt, die aufgrund ihrer Verfolgung nach dem Zweiten Weltkrieg oft in Vergessenheit geraten sind. So sollen sie in der jungen Musikergeneration bekannt gemacht werden. Auch dank des Wettbewerbs, der in ein Festival zur Verfemten Musik eingebettet ist, sind Komponisten wie Hans Gal, Izzy Fuhrmann oder Hans Krása heute vielen wieder ein Begriff.

Ein Höhepunkt des diesjährigen Festivals sind zwei Aufführungen der Kinderoper „Brundibar“ am kommenden Sonntag (9. September) durch das Jugendsinfonieorchester Schwerin und den Chor des Schweriner Musikgymnasiums. Die 1938 von Hans Krása komponierte Kinderoper wurde nach der Deportation des Komponisten ins Ghetto Theresienstadt 55 Mal dort aufgeführt und gab den teilnehmenden Kindern ein Stück Normalität und Freude zurück. Zu den beiden Aufführungen wird Zvi Cohen als Ehrengast erwartet, der damals als Kind bei den Aufführungen in Theresienstadt mitwirkte.

 

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