Eltville - Nach einem Konzertreigen über elf Wochen haben sich die Veranstalter des Rheingau Musik Festivals zufrieden gezeigt. Zu den 153 Veranstaltungen an 43 Orten kamen 106 500 Zuhörer. Das waren zwar etwa 7000 weniger als vor einem Jahr. Bei einem etwas kompakteren Angebot blieb die Resonanz aber unverändert hoch: Mehr als 90 Prozent der verfügbaren Karten fanden Abnehmer.
en Schlussakkord setzte am Samstagabend das geistliche Chorwerk «Stabat Mater» von Antonin Dvorák, das mit seinem klagenden Duktus wie eine Begleitmusik zur gegenwärtigen Flüchtlingskrise in Europa klingen mochte. Unter der Leitung von Leo? Svárovský sangen und spielten am Samstagabend der Tschechische Philharmonische Chor Brno (Brünn), ein Solistenensemble und die Tschechische Philharmonie Brno. Auch zum Auftakt des Festivals hatte es Ende Juni schon ein «Stabat Mater» gegeben, mit der Vertonung dieses frommen mittelalterlichen Gedichts von Gioachino Rossini.
Im Zentrum der 153 Konzerte und Veranstaltungen stand aber in diesem Jahr die Arbeit mit Jugendorchestern: In einer Jugendorchesterakademie unter der künstlerischen Leitung von Thomas Hengelbrock musizierten junge Musikerinnen und Musiker aus Kuba und Europa. Die europäischen Studenten hätten sich vom Esprit der kubanischen Musiker anstecken lassen, bei Salsa-Kursen und Workshops für kubanische Musik, erklärte Festivalintendant Michael Herrmann. «Die Musik hat die Sprachgrenzen überwunden.»