Rudolstadt - Deutschlands größtes Festival für Weltmusik wirft dieses Jahr den Blick nach Schottland. Im eigenen Land vermissen die Festivalmacher dagegen in vielen Regionen eine kreative Folk-Szene. Der Programmchef des Rudolstadt Festivals, Bernhard Hanneken, hat einen massiven Mangel an qualitätsvoller Folk-Musik in vielen Regionen Deutschlands beklagt.
Lediglich in Bayern gebe es noch «eine explosive, kreative Szene», sagte Hanneken am Donnerstag im thüringischen Rudolstadt. «Es fehlen adäquate Gruppen zu Ringswandl oder Dreiviertelblut, die friesisch, hessisch oder pfälzisch singen.» Das Festival stehe deswegen immer wieder vor dem Problem, dass hiesige Musiker nicht die Qualität aufbringen, um ins Programm aufgenommen zu werden.
Als Grund nannte Hanneken, dass in der Vergangenheit die regionale Musikszene in Bayern stark gefördert wurde. Deswegen habe sich dort auch in der Musikszene eine Haltung des «Mia san mia!» breitgemacht. So geht der Weltmusikpreis Ruth, der alljährlich auf dem Festival vergeben wird, dieses Jahr an den bayerischen Liedermacher und Kabarettisten Georg Ringswandl.
Insgesamt werden vom 6. bis 9. Juli in Rudolstadt rund 130 Bands von allen Kontinenten auf mehr als 20 Bühnen erwartet. Der Fokus liegt dabei auf den Klängen Schottlands. So wird das Festival von der Sängerin Amy Macdonald aus Glasgow eröffnet. Außerdem werden Künstler wie Fred Morrison und das Quintett Breabach erwartet. Zu den Höhepunkten zählte Hanneken auch das Projekt «A Man for A' That», bei dem Künstler aus verschiedenen Ländern Werke des Dichters Robert Burns in ihrer Sprache präsentieren. Insgesamt werden in Rudolstadt rund 130 Bands von allen Kontinenten erwartet.
Das Rudolstadt Festival - ehemals TFF - gilt als das größte Festival für Weltmusik in Deutschland. Es geht dieses Jahr in seine 27. Auflage.