Recklinghausen - Dank gesunkener Corona-Infektionszahlen dürfen die Ruhrfestspiele vom 1. Juni an Vorstellungen wieder für eine begrenzte Zahl von Zuschauern anbieten. Das erlaube die aktuelle Corona-Schutzverordnung des Landes NRW, teilte die Festspielleitung am Mittwoch mit.
Das Hygienekonzept des Hauses unter anderem mit starken Lüftungsanlagen sehe bis zu 250 Besucher im Festspielhaus vor, sagte eine Sprecherin. Eigentlich hat das Haus rund 1000 Plätze. «Wir freuen uns auf die zweite Hälfte des Festivals und die Live-Begegnung», erklärte Intendant Olaf Kröck.
Die am 1. Mai eröffneten Festspiele waren wegen der Pandemie bisher nur digital über die Bühne gegangen. Auch das traditionelle Kulturvolksfest zur Eröffnung musste abgesagt werden. Das Festival steht unter dem Motto «Utopie und Unruhe». Bis zum 20. Juni sollten insgesamt 90 Produktionen in rund 210 Veranstaltungen zur Aufführung kommen. Live gezeigt werden jetzt unter anderem «Die Konferenz der Abwesenden» von Rimini Protokoll ab dem 2. Juni im Theater Marl und «Peer Gynt» mit Lars Eidinger ab 4. Juni im Ruhrfestspielhaus.
Die Ruhrfestspiele gehen darauf zurück, dass Bergarbeiter aus Recklinghausen im ersten Nachkriegswinter 1946/47 Hamburger Theater mit Kohle versorgten. Zum Dank kamen im Sommer 1947 Theaterleute aus Hamburg mit einem Programm ins Ruhrgebiet.