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Ruhrfestspiele verzeichnen Besucherrekord

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Recklinghausen - Die Ruhrfestspiele Recklinghausen beenden die diesjährige Spielzeit mit einem Besucherrekord. Bislang kamen zu dem am Sonntag zu Ende gehenden Theaterfestival erstmals mehr als 80 000 Besucher. Mit 80 236 Gästen seien es rund 3000 oder vier Prozent mehr als im Vorjahr, bilanzierte die Festspielleitung am Freitag. Die Auslastung sei mit 85,9 Prozent nach 83,3 Prozent 2008 ebenfalls gestiegen. Damit habe sich das Programm aus dem Kartenverkauf finanziert.

Die Festspiele standen in diesem Jahr unter dem Thema «Nordlichter». Gezeigt wurden vor allem klassische und moderne Stücke des skandinavischen Theaters. Festspielleiter Frank Hoffmann führte den vierten Besucherrekord in Folge auf die Vielfalt des Angebots und die Internationalität des Programms zurück.

So wurden die Festspiele mit den Deutschlandpremieren von Oscar-Preisträger Sam Mendes Inszenierung der Stücke «Der Kirschgarten» von Anton Tschechow und William Shakespeares «Ein Wintermärchen» eröffnet. Mendes («American Beauty») brachte die beiden Klassiker mit Ethan Hawke und Rebecca Hall auf die Bühne. Die Inszenierung war ein transatlantisches Projekt der Ruhrfestspiele mit dem Olc Vic Theatre London und dem BAM New York. Weitere Prominente des Festivals waren Maximilian Schell, Angela Winkler, Eva Mattes und Ben Becker.

«Die Ruhrfestspiele sind ein Theaterzentrum geworden, das gestaltet und prägt», sagte Hoffmann. Die 15 Eigen- und Koproduktionen des Festivals seien auf verschiedenen Bühnen in Deutschland das ganze Jahr über zu sehen. Damit sei das Festival überall in der Republik präsent. Die Ruhrfestspiele unterschieden sich von anderen Theaterfestivals vor allem dadurch, dass sie Menschen aus allen Bevölkerungsschichten erreichten, sagte Hoffmann.

Der Festspielleiter betonte zugleich, die Ruhrfestspiele wollten auch in Zukunft auf «Widersprüchlichkeit» setzen und Stücke zeigen, die polarisierten und ganz gegensätzlich bewertet würden. «Das schafft Spannung zwischen zwei Polen und macht uns nicht ganz so greifbar.» Das Publikum wisse diese Polarität zu schätzen. Hoffmann zeigte sich mit der wachsenden Zahl junger Besucher zufrieden, die sich häufig spontan zum Theaterbesuch entschieden.

Traditionell haben die Ruhrfestspiele mit ihrem Kinder- und Jugendtheater den Nachwuchs im Blick. «Wir versuchen, uns möglichst früh um den Nachwuchs zu kümmern», betonte Hoffmann. In diesem Jahr hätten mehr als 100 Kindergärten und Schulen allein aus dem Kreis Recklinghausen das Angebot genutzt. Für das Kulturhauptstadtjahr 2010 kündigte Hoffmann einen weiteren Ausbau des Programms für Kinder und Jugendliche an.