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Ruhrtriennale lockt mit Festivaldorf, neuer Spielstätte und Trilogie

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Bochum - Mit einem experimentellen Festivaldorf, einer riesigen neuen Spielstätte und der ersten Trilogie startet der neue Intendant der Ruhrtriennale, Johan Simons, in seine dreijährige Amtszeit. Die Auftakt-Inszenierung «Accattone» nach einem Film von Pier Paolo Pasolini holt die Zuschauer am 14. August in die Kohlenmischhalle der Zeche Lohberg nach Dinslaken, die erstmals bespielt wird.

An der Bochumer Jahrhunderthalle soll mit dem Festivaldorf «The Good, the Bad and the Ugly» ein «aufregend-chaotischer» Ort für Künstler und Besucher entstehen, wie die Veranstalter am Montag ankündigten.

Mit seinem Motiv «Seid umschlungen» will Simons nach eigenen Worten alle Menschen des Ruhrgebietes für das Kulturfestival begeistern, Arbeitende ebenso wie Arbeitslose. Einen Bogen über die dreijährige Intendanz spannt die Trilogie aus Émile Zolas Romanzyklus «Die Rougon-Macquart», den Auftakt macht 2015 das Stück «Liebe».

Der Niederländer Simons hatte zuletzt die Münchner Kammerspiele geleitet und wird nun im Ruhrgebiet Nachfolger des Komponisten Heiner Goebbels. Die Intendanzen des Festivals für experimentelle Musik und Theater laufen immer über drei Jahre. Vom 14. August bis 26. September 2015 sollen in ehemaligen Zechen und Stahlwerken 40 Produktionen auf die Bühne gebracht werden.

 

Vom Regisseur zum Intendanten: Simons kehrt zu Ruhrtriennale zurück

Bochum (dpa) - Als Regisseur hat Johan Simons bereits Erfolge bei der Ruhrtriennale eingeheimst - nun kehrt der holländische Theatermann als Intendant zum renommierten Kulturfestival zurück. Sein Programm 2015 bis 2017 stellt er unter das Schiller-Motto «Seid umschlungen» - als Geste der gesellschaftlichen, politischen und geografischen Verbrüderung. «Wir wollen die Annäherung an die Bewohner des Ruhrgebiets suchen, auch an Arbeiter und Arbeitslose», kündigte der 68-Jährige an.

Simons inszenierte schon 2002 unter dem Gründungsintendanten der Ruhrtriennale, Gerard Mortier, das Stück «Der Fall der Götter» in der Duisburger Gebläsehalle. Großen Erfolg hatte auch sein Arbeiterdrama «Sentimenti» mit einem Bühnenbild aus 16 Tonnen Briketts und Opernmusik von Verdi.

Nach einer Tanzausbildung und einem Schauspielstudium ging Simons als junger Künstler zunächst mit einem Wandertheater auf Tour, bevor er sich von 1985 an auf Regiearbeiten konzentrierte. Kein Wunder also, dass er für seine Intendanz bei der Ruhrtriennale bereits ankündigte, viel Wert auf spartenübergreifende Produktionen in Musik, Kunst, Tanz und Theater zu legen.

Mit seiner Truppe Hollandia inszenierte er 15 Jahre lang Stücke an Orten fernab der Theaterhäuser - in Fabrikhallen, Ställen oder auf Schrottplätzen.

Seit der Spielzeit 2010/11 war Simons Intendant der Münchner Kammerspiele, zuvor leitete er das Nationaltheater im belgischen Gent. Bei der Ruhrtriennale löst er den Musiker und Komponisten Heiner Goebbels ab.

 

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