Berlin - Ein umjubeltes Sängerfest mit Rene Pape, Ekaterina Gubanova, Johannes Martin Kränzle und Stephan Rügamer hat am Freitag die Festtage der Berliner Staatsoper eröffnet. Richard Wagners "Rheingold" war die erste von drei Opern, die in diesem Jahr während der stets zur Osterzeit veranstalteten Festtage zu erleben ist.
Unter der Leitung von Generalmusikdirektor Daniel Barenboim sang Staatsopern-Star Pape die Rolle von Göttervater Wotan im ersten Teil von Wagners vierteiligem "Ring des Nibelungen". Für die Musiker der Staatskapelle und ihren Dirigenten gab es ebenfalls großen Applaus.
Die Inszenierung des belgischen Regisseurs Guy Cassiers ist eine Co-Produktion mit der Mailänder Scala vom Mai 2010 und war auch in Berlin schon mehrmals zu sehen. Cassiers erzählt das "Rheingold", den "Vorabend des Bühnenfestspiels", wie Wagner sein Werk selbst nannte, als Kammerspiel, das ganz auf die populären Sängerstars der Festspiele setzt, allen voran der Bass Pape, der trotz großer Weltkarriere seit mehr als 20 Jahren Mitglied des Ensembles der Staatsoper ist, und Kränzle, den "Sänger des Jahres 2011". Der Bariton von der Oper Frankfurt singt den Alberich. Der zweite Teil des "Rings", "Die Walküre", ist am Sonntag (1. April) zu sehen. Erneut singt Pape den Wotan, Irene Theorin ist dann sein "kühnes, herrliches Kind" Brünnhilde.
Freuen kann sich das Publikum auch auf den ersten Liederabend Papes in Berlin am 8. April. Begleitet von Barenboim am Klavier sind Lieder von Franz Schubert, Hugo Wolf und Robert Schumann zu hören.
Im Mittelpunkt der Festtage 2012 steht eine Neuinszenierung von Alban Bergs Oper "Lulu" in der Regie von Andrea Breth am Samstag (31. März). Die Titelrolle singt erstmals die junge Hamburger Sopranistin Mojca Erdmann, am Dirigentenpult steht wiederum Barenboim. Bei den Festtagen im vergangenen Jahr war Breths Neuinszenierung von Alban Bergs Oper "Wozzeck" zum großen Publikumsliebling geworden. Neben den Opernaufführungen präsentieren die Festtage auch Konzerte der Staatskapelle Berlin sowie der Filarmonica della Scala aus Mailand, beide unter der Leitung des Generalmusikdirektors Barenboim. Ausfallen müssen dagegen aus gesundheitlichen Gründen die geplanten Auftritte von Maurizio Pollini. Sie sollen nachgeholt werden.