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Salzburger Festspiele 2010 stehen auf solidem finanziellen Fundament

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Salzburg - Die Salzburger Festspiele feiern kommendes Jahr ihr 60-jähriges Bestehen. In der letzten Saison von Festspielintendant Jürgen Flimm, der als Intendant an die Berliner Staatsoper wechselt, stehen vom 25. Juli bis 31. August 2010 etwa 180 Aufführungen aus den Sparten Oper, Konzert und Schauspiel auf dem Programm, darunter vier Opern-Neuproduktionen.

Die Jubiläumssaison der Salzburger Festspiele steht nach Angaben der kaufmännischen Leitung trotz der Finanzkrise auf einem soliden finanziellen Fundament. «Das Budget ist konservativ geplant und ausfinanziert, sagte der Kaufmännischer Direktor des Festivals, Gerbert Schwaighofer, am Mittwoch in Salzburg.

Auch 2011 sei ein »ausgeglichenes Ergebnis« zu erwarten. Einen deutlichen Einbruch bei den Kartenbestellungen erwartet Schwaighofer nicht. »Wir haben ja zum Glück ein ziemlich solventes Publikum. Schriftliche Kartenbestellungen für die Festspiele sind ab sofort möglich (salzburgfestival.at). Die Preise für die begehrten Tickets wurden nicht erhöht.

Die Salzburger Festspiele feiern kommendes Jahr ihr 60-jähriges Bestehen. In der letzten Saison von Festspielintendant Jürgen Flimm, der als Intendant an die Berliner Staatsoper unter den Linden wechselt, stehen vom 25. Juli bis 31. August 2010 etwa 180 Aufführungen aus den Sparten Oper, Konzert und Schauspiel auf dem Programm, darunter vier Opern-Neuproduktionen.

Eröffnet wird das Programm mit einer Neueinstudierung von Hugo von Hofmannsthals «Jedermann» mit dem neuen «Jedermann»-Darsteller Nicholas Ofczarek und Birgit Minichmayr als Buhlschaft. Das Opernprogramm startet mit der Uraufführung der Oper «Dionysos» von Wolfgang Rihm nach einem Dionysos-Fragment von Friedrich Nietzsche.

Roter Faden des Jubiläumsprogramms ist die Auseinandersetzung mit Mythen der Menschheitsgeschichte. «Wir haben ein sehr interessantes Programm mit schönen Querverweisen», sagte Flimm. Neben Rihms neuer «Dionysos»-Oper gibt es Neuproduktionen von Richard Strauss' «Elektra», Christoph Willibald Glucks «Orfeo et Euridice» sowie Alban Bergs «Lulu».

Für den erkrankten Dirigenten Nikolaus Harnoncourt, der die «Lulu» einstudieren wollte, wird Marc Albrecht einspringen. Die russische Starsopranistin Anna Netrebko ist in einer Wiederaufnahme von Charles Gounods «Romeo et Juliette» als Juliette zu erleben. Einen gemeinsamen Auftritt mit dem mexikanischen Startenor Rolando Villazón soll es nicht geben. Der gerade von einer Stimmbanderkrankung genesene Künstler kommt nur zu einem Liederabend zusammen mit der Pianistin Hélène Grimaud nach Salzburg.

Mit dem Eröffnungskonzert der Festspiele am 26. Juli wird der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim sein 60. Bühnenjubiläum feiern. Eine Rarität im Konzertprogramm ist Sergej Prokofjews Oratorium «Iwan der Schreckliche» mit dem französischen Schauspielstar Gérard Depardieu als Sprecher.

Das bereits vergangenen Sommer als Theater-Uraufführung angekündigte neue Werk des deutsch-österreichischen Schriftstellers Daniel Kehlmann, der bei den Salzburger Festspielen 2009 mit einer Polemik gegen das Regietheater Aufsehen erregte, soll erst 2011 herauskommen. «Wir brauchen einfach noch mehr Zeit», sagte der Chef der Salzburger Schauspielsparte, Thomas Oberender. Dafür gelang es, die Theaterlegende Peter Stein wieder für eine Neuinszenierung in Salzburg zu gewinnen. Er bringt auf der Perner-Insel in Hallein bei Salzburg «Ödipus auf Kolonos» von Sophokles heraus. Klaus Maria Brandauer wird als Vatermörder Ödipus auf der Bühne stehen.

Außerdem gibt es eine Neuinszenierung von Jean Rancines «Phädra», inszeniert von Burgtheater-Chef Matthias Hartmann und Sunnyi Melles in der Titelrolle. Der Regisseur Jossi Wieler präsentiert erstmals eine Theater-Adaption von Stefan Zweigs Novelle «Angst». Dichter zu Gast ist der italienische Schriftsteller Claudio Magris, der für seine Kritik am italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi bekannt ist und in diesem Jahr mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt wurde.

 

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