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Salzburger Festspiele beginnen mit Händel-Oratorium

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Salzburg ist von diesem Wochenende an für fünf Wochen wieder das kulturelle Zentrum Europas: Unter dem Motto «Das Spiel der Mächtigen» bieten die Salzburger Festspiele 2009 bis Ende August einen Reigen hochkarätiger Opern-, Theater- und Konzertaufführungen mit Stars wie Anna Netrebko, Daniel Barenboim und Nikolaus Harnoncourt.

Nach einem Festakt mit Österreichs Bundespräsident Heinz Fischer startet das künstlerische Programm am Samstagabend mit der Premiere der Neuinszenierung von Georg Friedrich Händels Oratorium «Theodora» im Großen Festspielhaus mit der Sopranistin Christine Schäfer in der Titelrolle. Parallel dazu findet in der Salzburger Altstadt bei freiem Eintritt wieder ein großes «Fest zur Festspieleröffnung» statt mit mehr als 100 Konzerten, Ausstellungen und anderen Veranstaltungen an 35 Orten.

Zum letzten Mal steht in dieser Festspiel-Saison der österreichische Schauspieler Peter Simonischek als «Jedermann» in Hugo von Hofmannsthals gleichnamigem Stück auf der Freiluftbühne vor dem Dom. Er hatte die Titelrolle des reichen Mannes in Hofmannsthals Mysterienspiel so oft verkörpert wie kein anderer Schauspieler vor ihm. Sophie von Kessel wird noch einmal die Buhlschaft verkörpern. In der Rolle des «Tod» gibt der Schauspieler Ben Becker sein Debüt in dem seit 1920 bei den Festspielen aufgeführten «Spiel vom Sterben des reichen Mannes».

Die geplante Neuinszenierung der «Bakchen» von Euripides im Salzburger Landestheater musste wegen des Todes von Regisseur Jürgen Gosch abgesagt werden. Stattdessen werden die Schauspieler der unvollendeten Aufführung, unter ihnen Corinna Harfouch, die für Salzburg neu entwickelte Bühnenfassung des antiken Stückes lesen. Außerdem wird an sieben Abenden Goschs Inszenierung von Anton Tchechows «Die Möwe» gezeigt, die 2008 für das Deutsche Theater Berlin entstand.

Neben Händels «Theodora» werden bei den Festspielen noch drei weitere szenische Opern-Neuproduktionen gezeigt: Wolfgang Amadeus Mozarts «Cosi fan tutte» in der Regie von Claus Guth, Gioachino Rossinis selten gespielte Oper «Moise et Pharaon» in der Regie von Festspiel-Intendant Jürgen Flimm sowie die Oper «Il gran sole carico d'amore» des 1990 verstorbenen italienischen Komponisten Luigi Nono.

Das Konzertprogramm startet am 26. Juli mit den Wiener Philharmonikern unter Nikolaus Harnoncourt. Es kann dieses Jahr gleich mit drei Orchestern «in Residence» aufwarten: der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen unter Paavo Järvi, die einen hoch gelobten Zyklus aller Beethoven-Sinfonien präsentiert, den Musiciens du Louvre unter Marc Minkowski und Daniel Barenboims «West-Eastern Divan-Orchestra» mit jungen israelischen und arabischen Musikern.

Ein eigener Zyklus unter dem Titel «Liszt-Szenen» ist Franz Liszt gewidmet, der «musikalischen Zentralgestalt der Romantik». Mit Edgar Varèse (1885-1965), dem US-Komponisten französischer Herkunft, befasst sich der Programmschwerpunkt «Kontinent Varèse». Auch die russische Sopranistin Anna Netrebko wird Salzburg wieder ihre Aufwartung machen. Ihr Liederabend wird von Daniel Barenboim am Klavier begleitet.

 

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