Salzburg - Die Salzburger Festspiele wollen künftig auf Wiederaufnahmen von Opernproduktionen weitgehend verzichten. «Für Premieren in Salzburg ist es wesentlich leichter, erstklassige Dirigenten und Sänger zu finden», sagte der künftige Intendant der Festspiele, Alexander Pereira.
Am Montag (4.4.) wurde in Wien eine neue Rahmenvereinbarung über die Zusammenarbeit mit den Wiener Philharmonikern präsentiert. Jedes Jahr sollen unter Pereiras Leitung sechs Opernpremieren gegeben werden.
Vier davon sollen von den Wiener Philharmonikern gespielt werden. Wiederaufnahmen soll es, von Ausnahmen abgesehen, nicht mehr geben. Außerdem sind pro Saison zehn bis elf Konzerte der Philharmoniker mit fünf unterschiedlichen Programmen geplant.
«Ich träumte von Beginn an, jedes Festspieljahr unverwechselbar zu gestalten», sagte Pereira laut einer Mitteilung. «Wer zum Beispiel 2012 oder 2013 nicht nach Salzburg kommt, kann die Produktionen im folgenden Jahr nicht wiedersehen.» Mit der Vereinbarung reagiert die Festspielleitung offenbar auf Kritik, dass die Festspielprogramme wegen zahlreicher Wiederaufnahmen und Koproduktionen ihre Singularität zu verlieren drohen.
Die Salzburger Festspiele werden dieses Jahr interimistisch vom bisherigen Musikchef des Festivals, Markus Hinterhäuser geleitet. Intendant Jürgen Flimm, mittlerweile Chef der Berliner Staatsoper Unter den Linden, hatte seinen Vertrag vorzeitig aufgelöst. Ab Oktober 2011 übernimmt Alexander Pereira, Intendant des Opernhauses Zürich, die Leitung des weltbekannten Opern-, Musik- und Theaterfestivals an der Salzach.