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Blick auf Salzbrug. Foto: Hufner
Opernsänger Villazón neuer Intendant der Salzburger Mozartwoche. Foto: Hufner
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Salzburger Mozartwoche mit Händels «Messias» eröffnet - Ausblick auf 2021

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Salzburg - Die Salzburger Mozartwoche ist am Donnerstagabend mit einer umjubelten Inszenierung von Georg Friedrich Händels «Messias» eröffnet worden. US-Regielegende Robert Wilson verzichtete bei seiner gestylten szenischen Deutung des zweieinhalbstündigen Oratoriums über Geburt, Tod und Auferstehung Jesu Christi auf jegliche religiöse Symbolik.

Mit einer szenisch fernöstlich inspirierten Deutung von Georg Friedrich Händels «Messias» hat der amerikanische Regisseur Robert Wilson die Salzburger Mozartwoche eröffnet. Dabei verzichtete er völlig auf religiöse Symbole, weil Religion, wie er im Programmheft schreibt, im Theater keinen Platz habe. Er begreife Händels Oratorium über Geburt, Tod und Auferstehung Jesu als «spirituelle Reise»: «Mich fasziniert die Struktur der Komposition; und die Freiheit, die sie mir erlaubt.» Die Premiere am Donnerstagabend im Salzburger Haus für Mozart war ein umjubelter Publikumserfolg.

Wilsons surreale Bilderwelten sind oft schwer zu entschlüsseln. In seiner «Messias»-Deutung spielt das Element Wasser als Lebensspender und Todbringer ein wichtige Rolle. Zum berühmten «Halleluja!»-Chor am Ende des zweiten Teils lässt Wilson einen Video-Eisberg explodieren, während inmitten des Chores ein Astronaut Pirouetten dreht.

Elena Tsallagova (Sopran) schippert als Toten-Fährfrau über ein mythisches Gewässer, während José Coca Loza (Bass) einen strengen Shinto-Priester mimt und Richard Croft (Tenor) als locker-swingender Conferencier das Geschehen ironisch kommentiert.

Allzu oft lässt der Kultregisseur Bühnennebel wabern; die Bestimmung eines zwischen Choristen und Darstellern herumwuselnden, zotteligen Strohmonsters bleibt unklar. Dies alles spielt in einem klinisch sauberen, viereckigen Bühnenkasten mit weiß beleuchteten Umrissen.

Das Originalklangorchester der Musiciens du Louvre und der Philharmonia-Chor Wien unter Leitung von Marc Minkowski boten nicht die englische Originalfassung, sondern eine Bearbeitung von Wolfgang Amadeus Mozart, die 1789 im Auftrag des Barockliebhabers Gottfried van Swieten entstand, fast ein halbes Jahrhundert nach der Uraufführung. In ihr verbinden sich Händels barocke Chöre, Rezitative und Arien mit dem opulenteren Stil der Wiener Klassik.

Die Mozartwoche 2020 ist die zweite, die von dem Sänger und Regisseur Rolando Villazón als künstlerischem Leiter geplant wurde. Sie dauert noch bis 1. Februar.

Mozartwoche 2021

Der musikalische Schwerpunkt der Mozartwoche 2021 in Salzburg liegt auf Mozarts Werken in Moll. In dieser Tonart komme die dramatische Wirkung der Musik besonders zum Vorschein, wie Villazon bei der Programmpräsentation am Donnerstag betonte.

«Mozart übersetzt die menschliche Seele wie kein anderer. Mozarts Art und Weise ist so direkt und zugleich abstrakt, dass seine Übersetzung universell ist und bleibt», so Villazon, der seit seiner ersten Mozartwoche ausschließlich Mozart im Programm zulässt. Zur Eröffnung ist die Oper «Don Giovanni» mit András Schiff und der Cappella Andrea Barca in konzertanter Aufführung zu sehen und zu hören.

Die Mozartwoche vom 21. bis 31. Januar 2021 bietet rund 60 Veranstaltungen, darunter drei szenische Bühnenprojekte, drei konzertante Opernaufführungen, Orchesterkonzerte wie Mozarts Messe in c-Moll, Kammermusik, Tanz, Film und Talk. Außerdem wird die diesjährige Produktion «Punkitititi!» des Salzburger Marionettentheaters wiederaufgenommen. Die Wiener Philharmoniker führen mit Daniel Barenboim ihren Zyklus der Symphonien und Klavierkonzerte Mozarts weiter, wobei Barenboim als Dirigent und Pianist auftritt. Mit Martha Argerich zusammen gibt er ein Klavierkonzert mit ausgewählten Mozartwerken zu vier Händen.

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