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Schirmherrinnen bedauern Gebühr für Demokratie-Festival 

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Schirmherrinnen bedauern Gebühr für Demokratie-Festival

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Die Veranstalter des Demokratie-Musikfestivals sollen erstmals Tausende Euro Gebühren an die Gemeinde zahlen. Das ruft die Ministerpräsidentin und die Landtagspräsidentin auf den Plan.

Schwerin/Gägelow (dpa/mv) - Die beiden Schirmherrinnen des Demokratie-Musikfestivals «Jamel rockt den Förster», Manuela Schwesig und Birgit Hesse, haben den Beschluss der Gemeindevertretung Gägelow bedauert, vom Veranstalter mehrere Tausend Euro Nutzungsgebühr für Gemeindeflächen zu erheben. «Das Ehepaar Lohmeyer hält in Jamel die Flagge der Demokratie hoch», erklärte Ministerpräsidentin Schwesig (SPD). Ihr Engagement sei ein herausragendes Beispiel für Zivilcourage. «Das sollte durch die Gemeinde unterstützt und nicht erschwert werden.»

Landtagspräsidentin Hesse betonte, das Festival setze jedes Jahr ein wichtiges Zeichen, es werbe für Demokratie, Vielfalt, Respekt und ein Miteinander. «Dies wird weit über Mecklenburg-Vorpommern hinaus wahrgenommen und gewürdigt. Ich bedauere, dass zusätzlicher finanzieller Aufwand dieses Engagement erschwert.»

Birgit Hesse: Respektiere Entscheidung der Gemeinde

Zugleich betonte Hesse, dass sie die Entscheidung der Gemeindevertretung respektiere. Die kommunale Selbstverwaltung sei für sie als Landespolitikerin und nicht zuletzt auch ehemalige Landrätin ein hohes Gut und wichtiger Bestandteil der demokratischen Ordnung. Sie hoffe sehr, dass das Festival weiter stattfinden könne - «denn es wird gebraucht». Als Landtagspräsidentin werde sie das Festival weiter tatkräftig unterstützen.

Die Gemeindevertretung von Gägelow im Landkreis Nordwestmecklenburg hatte am Dienstagabend beschlossen, vom Veranstalter des bundesweit bekannten Festivals Tausende Euro für die Nutzung von Gemeindeflächen zu verlangen. Für die vierwöchige Nutzung der Flächen des alljährlich in Jamel stattfindenden Open-Air-Festivals werde erstmals eine Gebühr von 70 Cent pro Quadratmeter erhoben, teilte die Bürgermeisterin Christina Wandel mit.

10.500 Euro Nutzungsgebühr

Für die vierwöchige Nutzung des etwa 1,5 Hektar großen Areals beläuft sich die Gebühr auf etwa 10.500 Euro. Birgit Lohmeyer kündigte an, den Beschluss der Gemeinde juristisch prüfen zu lassen. Ob das Festival im August zu diesen Bedingungen überhaupt stattfinden würde, ließ die Veranstalterin unmittelbar nach der Entscheidung der Gemeindevertretung offen.

Das Musik- und Demokratiefestival «Jamel rockt den Förster» wurde 2007 von dem aus Hamburg stammenden Ehepaar Lohmeyer ins Leben gerufen. Die Veranstaltung richtet sich gegen Rechtsextremismus. Im vergangenen Jahr traten unter anderem die Fantastischen Vier und Olli Schulz auf.

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