Nach der Massenpanik bei der Loveparade in Duisburg mit 19 Toten soll bei Festivals in Deutschland das Sicherheitskonzept überprüft werden. So wollen die Veranstalter des Heavy-Metal-Festivals Wacken Open Air vom 5. bis 7. August noch einmal mögliche Schwachstellen ausloten, sagte Sicherheitschef Thomas Hess am Montag auf ddp-Anfrage. Eine ähnliche Katastrophe wie in Duisburg sei in Wacken aber nicht möglich. Die Veranstaltungsfläche des Open Air sei offen. Die Eingänge könnten als Fluchtwege genutzt, und die das Festival umgrenzenden Bauzäune umgekippt werden.
Die Sicherheitsvorkehrungen seien in den vergangenen Jahren ständig angepasst und überarbeitet worden, sagte Hess. In Wacken seien Sicherheitskräfte, Polizei und Sanitäter ständig in Kontakt. Zudem gebe es auf dem Gelände Videoüberwachung. Der Einlass werde über ein Ampelsystem geregelt. Für die Sicherheit der 75 000 Besucher sorgten knapp 900 Sicherheitskräfte.
Auch die Polizei in Rotenburg will die Sicherheitsmaßnahmen für das Hurricane-Festival in Scheeßel erneut unter die Lupe nehmen. «Das
sollte man immer nach solchen Ereignissen machen», sagte der Sprecher der Polizei, Detlev Kaldinski, am Montag auf ddp-Anfrage. Generell
werde das Sicherheitskonzept für das Festival, zu dem in diesem Jahr rund 70 000 Besucher kamen, aber ständig überprüft und gegebenenfalls
verbessert.
So seien nach dem Unglück auf dem Roskilde-Festival im Jahr 2000 mit neun Toten weitere sogenannte Wellenbrecher zwischen den
Zuschauergruppen installiert worden. Auf dem Roskilde-Festival in Dänemark war es am 1. Juli 2000 zu einem Gedränge vor der Bühne
gekommen, bei dem neun Menschen erdrückt wurden.