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Konzertplakat Sommer 2023, Sinfonie-Orchester Steglitz

Konzertplakat Sommer 2023, Sinfonie-Orchester Steglitz.

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Sinfonie-Orchester Steglitz: Konzert mit Berliner Komponisten

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Anlässlich seiner Neugründung spielt das Sinfonie-Orchester Steglitz bei seinen Konzerten am 1. und 2. Juli 2023 ein Programm mit Werken von Berliner Komponisten. Ein besonderes Highlight ist die Welturaufführung des Konzerts für Violoncello und Orchester von Daniel Hey, komponiert 2022.

Das Sinfonie-Orchester Steglitz wurde 1996 als Klinikorchester des Klinikums Benjamin Franklin (jetzt Charité) gegründet. Es ist ein komplett spendenfinanziertes Amateurorchester musikbegeisterter Laien. Seit dem Sommer 2023 firmiert es unter dem Namen Sinfonie-Orchester Steglitz und verbindet damit den Anspruch, einen besonderen Beitrag zum Kulturleben Berlins und besonders des Bezirks Steglitz-Zehlendorf zu leisten. Durch wöchentliche Proben und intensive Probenwochenenden werden alle Konzerte vorbereitet.

Seit 2019 ist Nóra Füzi Dirigentin des Orchesters. Sie studierte Klavier an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Budapest und Korrepetition an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Durch die rege Zusammenarbeit mit Opernsängern und Opernsängerinnen und verschiedenen Instrumentalensembles gastierte sie bereits in zahlreichen Ländern Europas.

Für die Neugründung wollte das Orchester seinen Anspruch, das Berliner Musikleben zu bereichern, durch ein ganz besonderes Programm unterstreichen. Beim ersten Konzert wird die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin und Bezirksstadträtin für Kultur Cerstin Richter-Kotowski ein Grußwort halten.

Herz des Programms ist ein eigens für das Orchester komponiertes Werk, das Konzert für Violoncello und Orchester (2022). Der Komponist Daniel Hey wurde 1988 in Zehlendorf geboren. Er komponierte bislang vor allem kammermusikalische Werke. Angeregt durch die Zusammenarbeit mit dem Sinfonie-Orchester Steglitz, schrieb er das Konzert für Violoncello und Orchester. Es entstand in der zweiten Jahreshälfte 2022. Die Musik zeichnet sich durch melodiöse Themen, eine intensive Verarbeitung und eine abwechslungsreiche Instrumentierung aus. Sie ist hochemotional und mitreißend und bietet für Solist und Orchester sowohl berührende Kantilenen als auch rasante Solo- und Tutti-Passagen. Das Konzert endet mit einer großen Orchesterfuge. Solist bei den Konzerten ist Julian Merse, geb. 2003 in Hamburg. Er ist mehrfacher Preisräger des Wettbewerbs „Jugend Musiziert“, u.a. 2022 Bundespreisträger in der Solowertung (Violoncello) und studiert an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Prof. Clemens Malich.

Die Kooperation mit der 2020 gegründeten Giacomo-Meyerbeer-Gesellschaft führte zu der Idee, ein Stück dieses in Berlin heute fast vergessenen Komponisten ins Programm zu nehmen. Giacomo Meyerbeer war Sohn einer wohlhabenden jüdischen Familie und wurde in der Nähe von Berlin geboren. Mit 10 Jahren debütierte er in Berlin als Pianist, wandte sich in Italien der Opernkomposition zu und avancierte in Paris zum Meister der Grand opéra (u.a. Robert le Diable, Les Huguenots), der Richard Wagner und Giuseppe Verdi beeinflusste. 1842 wurde er unter Friedrich Wilhelm IV. zum Preußischen Generalmusikdirektor berufen. Gemäß seiner testamentarischen Festlegung ist er in Berlin begraben (auf dem Jüdischen Friedhof an der Schönhauser Allee). Für die musikalische Eröffnungsfeier der Weltausstellung 1862 in London wurden vier führende Komponisten aus England, Frankreich, Italien und Deutschland eingeladen, Meyerbeer für Deutschland. Er reiste eigens zur Einstudierung nach London, wo er begeistert empfangen wurde. Für das Gründungskonzert hat das Sinfonie-Orchester Steglitz den ersten Abschnitt der Fest-Ouvertüre für die Londoner Weltausstellung einstudiert, ein üppig besetztes, klangvolles und strahlendes Werk.

Einen festen Platz in den Konzertprogrammen hat Felix Mendelssohn-Bartholdys Sinfonie Nr. 5 in d-moll. Er komponierte sie 1829/30 als seine zweite Sinfonie, sie wurde aber erst 1868 gedruckt und dann als 5. Sinfonie gezählt. Die Uraufführung fand 1832 in Berlin statt, obwohl Mendelssohn das Werk ursprünglich für das 300. Jubiläum der Confessio Augustana (Wittenberger Reformation) 1830 geschrieben hatte.

Aufgrund der politischen Lage kam in diesem Jahr allerdings keine Uraufführung zustande. Mendelssohn wurde christlich getauft, obwohl seine Eltern jüdischen Glaubens waren. Die Reformations-Sinfonie enthält daher eine Reihe von interessanten geistlichen Musikbezügen und endet triumphal in einem grandiosen Orchesterchoralsatz zu „Ein feste Burg ist unser Gott“.

Die beiden Konzerte finden statt am:

  • Samstag, 1. Juli 2023, 17 Uhr im Harnack-Haus, Ihnestraße 16-20, 14195 Berlin
  • Sonntag, 2. Juli 2023, 17 Uhr in der Ev. freikirchlichen Gemeinde, Rothenburgstraße 12a-13, 12165 Berlin.

Weitere Informationen: http://www.sinfonie-orchester-steglitz.de / https://meyerbeer-gesellschaft.de/

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