Erfurt - Mit so vielen Veranstaltungen wie noch nie gehen die Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur in ihre 25. Runde. Mit 17 Städten gebe auch so viele Veranstaltungsorte wie nie zuvor, sagte Projektleiterin Caroline Fischer in Erfurt.
«Zur Zeit gibt es weltweit, nicht nur in Deutschland, zunehmend nationalistische Tendenzen», sagte der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Reinhard Schramm. Das sei ein Grund, weshalb es nach wie vor Bedarf an Veranstaltungen wie den jüdisch-israelischen Kulturtagen gebe.
Ab dem 19. Oktober können Gäste einen ganzen Monat lang mehr als 150 Konzerte, Lesungen und Aufführungen besuchen. Dazu zählt auch Ungewöhnliches wie ein Konzert mit jiddischen Liedern in der Abflughalle des Flughafens Erfurt-Weimar oder ein Gedenk-Schachturnier.
Zu den Künstlern mit Auftritten gehören die Schauspieler Marianne Sägebrecht, Ben Becker und der Satiriker Shahak Shapira. Zum Start in Erfurt begleitet Helmut Eisel an der Klarinette den Stummfilmklassiker «Der Golem».
Auch in Thüringen gibt es antisemitische Vorfälle. Erst im Sommer wurden zwei jüdische Grabstätten geschändet. In Gotha beschmierten Unbekannte Grabsteine mit rechtsradikalen Symbolen, in Jena wurden unter anderem Glasscherben auf einer Grabplatte verteilt.