Dresden - Die Sächsische Staatskapelle Dresden will an diesem Donnerstag in ihrer Heimatstadt ein Zeichen für Frieden und Versöhnung setzen. Am Königsufer erklingt unter Leitung des Österreichers Franz Welser-Möst die «Leningrader Symphonie» von Dmitri Schostakowitsch. Das Werk steht wie kaum ein anderes für die Schrecken des Zweiten Weltkrieges.
«Das Interesse an dem Konzert ist groß. Schon im Vorverkauf gingen mehr als 2500 Tickets weg», sagte Pressesprecher Matthias Claudi am Dienstag auf Anfrage.
Das Konzert rückt auch ein Ereignis in Erinnerung, das bereits am Mittwoch seinen 75. Jahrestag hat: das Unternehmen Barbarossa. Unter diesem Decknamen planten die Nazis den Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion. Der 22. Juni 1941 markiert den Beginn des Krieges zwischen Deutschland und der Sowjetunion. Schostakowitsch schrieb seine 7. Symphonie während der deutschen Belagerung von Leningrad. Sie wurde deshalb nach der Stadt benannt und gilt bis heute als klingendes Mahnmal gegen Krieg und jede andere Form von Gewalt.
Welser-Möst gibt damit zugleich sein Debüt am Pult der Staatskapelle. «Der historische Hintergrund ist heute Geschichte - was bleibt, ist die Botschaft für Menschlichkeit und Frieden, die dem Werk eine zeitlose Gültigkeit verleiht», sagte der Dirigent. Am Freitag beginnen dann in Gohrisch (Sächsische Schweiz) die Internationalen Schostakowitsch Tage. Der Namensgeber weilte zwei Mal in dem kleinen Kurort und schrieb hier ein bedeutendes Werk.