Dresden - Mehr als 100 Konzerte zwischen Klassik und Moderne umfasst das Programm des Musikjahres 2023 in der Dresdner Frauenkirche. Das Spektrum reicht von Abenden mit prominenten Gästen oder Auftritten junger Solisten über Händels «Messias» für Ludwig Güttler und Newcomer-Pianistin Maria Sophie Hauzel bis zur Begegnung mit der Bach-Familie für Kinder mit Kika-Moderator Juri Tetzlaff.
Geschäftsführerin Maria Noth sprach von einer Einladung «zum vielfachen Neu- und Wiederentdecken, zum aufmerksamen Hinhören und erstaunten Aufhorchen». Musikalisch bewegt sich die Saison zwischen sakraler Musik des Mittelalters, Ernest Bloch, dem «Vater der jüdischen Musik», Duke Ellington, Tan Dun und einem Auftragswerk des britischen Komponisten David Bruce. In einer ständig sich ändernden Welt solle die Frauenkirche ein Ort sein, «der Hoffnung, Zusammenhalt und Gedankenfreiheit symbolisiert», beschrieb Artistic Director und Geiger Daniel Hope den Anspruch der fünften Saison in seiner Regie.
Mit Daniel Müller-Schott ist einer weltweit gefragtesten Cellisten zu Gast und spannt den Bogen von Haydn zu Bloch, Christoph Eschenbach. Das Schleswig-Holstein Festival Orchestra schaut von Bruckner bis in die Gegenwart, während Hope mit seinem Schweizer Kollegen Sebastian Bohren Mozart auf Pärt und Schnittke auf Grieg treffen lässt. Erwartet werden zudem Cellist Nicolas Altstaedt, das Züricher Kammerorchester, die Prager Sinfoniker und der Cape Town Opera Chorus. In der Young Artists-Reihe gibt es erstmals einen Soloabend für klassische Gitarre.
Ein besonderer Abend ist dem Trompeter Ludwig Güttler gewidmet, dem Mitinitiator und Förder des Wiederaufbaus der Ende des Zweiten Weltkrieges zerstörten Dresdner Frauenkirche. Mit der Aufführung von Händels «Messias», den er oft in dem Gotteshaus leitete, bedankt sich die Stiftung zu Neujahr 2023 - und Sohn Michael steht am Pult.
Bezüglich der Auslastung nach den vergangenen Monaten mit temporären Einschränkungen wegen Corona sagte Noth, diese sei noch nicht wieder auf dem Vor-Pandemie-Niveau von 2019. Auffällig sei zudem, dass der Konzertbesuch spontaner und die Abendkasse geforderter seien und es weniger Vorbuchungen gibt. «Es ist auch ein kleiner Wiederaufbau.»