Bremen - Choreografen aus der ganzen Welt setzen sich in Bremen mit Identität und Herkunft auseinander. Zum Tanz-Festival wurden diesmal vor allem Frauen der Choreografenszene eingeladen. Mit dabei: Germaine Acogny, die als Mutter des zeitgenössischen afrikanischen Tanzes gilt.
Künstlerische Vielfalt in Zeiten zunehmender Abschottungstendenzen: Das ist Thema des am Freitag (17.03.) beginnenden Festivals «Tanz Bremen». Choreografen aus Kanada, Frankreich, Ungarn, der Schweiz, Deutschland, dem Senegal und Südafrika setzen sich auf Bremens Bühnen mit Identität und Herkunft auseinander. «Die Tänzer suchen offene Ausdrucksformen über alle Grenzen hinweg», kündigt Festivalleiterin Sabine Gehm an.
Passend zum 20. Jubiläum von «Tanz Bremen» beginnt das internationale Festival mit einer Verbeugung vor der Tanzgeschichte. 1993 interpretierte die Kanadierin Marie Chouinard das berühmte Bühnenwerk «Le Sacre du Printemps» von Igor Strawinsky mit ihrer eigenwilligen Bewegungssprache neu. Seitdem tourt die Produktion durch die Welt, jetzt ist sie in Bremen zu sehen.
Gehm lud diesmal vor allem Frauen der Choreografenszene nach Bremen ein. Mit dabei ist die Senegalesin Germaine Acogny, die als Mutter des zeitgenössischen afrikanischen Tanzes gilt. In ihrer Deutschlandpremiere «Somewhere at the Beginning» setzt sie sich mit der kolonialen Vergangenheit ihres Landes und mit ihrer Großmutter, einer Voodoo-Priesterin, auseinander.
Auch die Produktion der deutschen Choreografin Helena Waldmann will Mauern in den Köpfen der Menschen einreißen. Akrobaten treffen auf Tänzer, Spektakel auf Improvisation, dazwischen steht eine lebendige Mauer aus 20 vor Ort gecasteten Laiendarstellern. Der Titel: «Gute Pässe, schlechte Pässe - eine Grenzerfahrung».