Chemnitz - Um neues Publikum zu gewinnen, verstärkt das Theater Chemnitz seine Aktivitäten jenseits angestammter Bühnen und will auch ins Digitale vordringen. Das sei zwar stets mit mehr Aufwand verbunden, liege seinem Team aber sehr am Herzen, erklärte Generalintendant Christoph Dittrich bei der Vorstellung des Programms für die Spielzeit 2023/2024.
So werden Musiker der Robert-Schumann-Philharmonie etwa bei Konzerten im Industriemuseum und dem Hörsaalgebäude der Technischen Universität (TU) zu erleben sein, aber auch im Chemnitzer Kraftverkehr. Dort wollen sie die Goldenen Zwanziger aufleben lassen - nicht nur mit der «Fantaisie symphonique» von Kurt Weill sondern auch mit einer Party mit Charleston, Foxtrott und Swing, bei der die Gäste selbst auf der Tanzfläche brillieren können. Auch ein Picknick-Konzert am Schloßbergmuseum steht auf dem Programm.
Künftig sollen nach dem Willen Dittrichs auch Projekte fürs Digitale hinzukommen. Die Digitalisierung sei ohne Frage ein Megatrend, betonte er. Dazu gebe es ein Forschungsprojekt mit der TU Chemnitz. Das Theater sei daran interessiert, im Kulturhauptstadtjahr 2025 eine Produktion im digitalen Raum anbieten zu können. In Sachsen hat das Puppentheater Zwickau bereits Balladen in Virtueller Realität (VR) vorgelegt. Das Staatstheater Augsburg in Bayern etwa hat seit einiger Zeit sogar eine eigene Digital-Sparte.
Bei den Premieren der nächsten Spielzeit spannt das Chemnitzer Fünf-Sparten-Haus den Bogen von Klassikern wie «Rigoletto» und «Antigone» über Ausgrabungen wie die Operette «Der Tenor der Herzogin» von Eduard Künneke bis hin zu zeitgenössischen Stücken wie «Tschick» und die Opernballade «Sleepless» von Peter Eötvös. Das Ballett will sich unter anderem in einem Abend «Rhapsody in C» dem Leben und Werk George Gershwins widmen.