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Theater Erfurt setzt trotz finanzieller Unsicherheit Uraufführungszyklus fort

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Erfurt - Ohne finanzielle Sicherheit über das Jahr hinaus plant das Theater Erfurt seine kommende Spielzeit. Er hoffe, dass die Finanzierungsvereinbarung mit Land und Stadt rechtzeitig zustande kommt und es "am Ende nicht weniger Geld gibt als bisher", sagte Generalintendant Guy Montavon. Es gebe derzeit keinen Vertrag mit Künstlern über 2012 hinaus. Dennoch plant das Haus für die Saison 2012/13 unter dem Spielzeitmotto "Fremd - Gehen" zahlreiche neue Aufführungen.

Darüber hinaus soll es erneut eine Uraufführung geben. Erstmals gezeigt werden soll die Oper "Die Frauen der Toten" des 1961 in Darmstadt geborenen Komponisten Alois Bröder auf der Grundlage eines gleichnamigen Textes von Nathaniel Hawthorne. Montavon versprach eine "total skurrile Geschichte".

Für Emmerich Kálmáns Werk "Gräfin Mariza" werde er sich "erstmals in 30 Jahren" an die Inszenierung einer Operette wagen, sagte der Theaterchef. Auf die Bühne gebracht werden auch "Carmen" von Georges Bizet in französischer Sprache, Georg Friedrich Händels Oper "Julius Caesar", das Musical "Anatevka" von Jerry Bock und Giuseppe Verdis Oper "Simon Boccanegra". Für Kinder und Junggebliebene gedacht ist die Piraten-Oper "Die Schatzinsel" von Frank Schwemmer.

Noch zehn Bewerber im Rennen für Generalmusikdirektor

Ein besonderer Leckerbissen soll eine auf einen "längeren Abend" gekürzte Fassung des "Ring der Nibelungen" von Richard Wagner sein, hieß es weiter. Samuel Bächli, der das Orchester des Theaters kommissarisch bis zum Ende der nächsten Spielzeit leiten wird, sagte, es handle sich um eine für ein Kammerorchester adaptierte Fassung in Zusammenarbeit mit dem Erfurter Puppentheater Waidspeicher.

Bei den Symphoniekonzerten kündigte Bächli ebenfalls einige neue Darbietungen an. So werde die Komposition des finnischen Dirigenten und Komponisten Esa-Pekka Salonen "Insomnia" erklingen. Dabei handelt es sich um ein 2002 im Auftrag der Suntory Hall in Tokio entstandenes Auftragswerk. Zu hören sein werden auch Modest Mussorgskis "Bilder einer Ausstellung" in der sinfonischen Fassung von Maurice Ravel, Johann Sebastian Bachs "Matthäus-Passion" und Igor Strawinskys "Petruschka". Zudem sei ein Gastspiel des MDR-Sinfonieorchesters geplant.

Zur Neubesetzung des Postens des Generalmusikdirektors sagte Montavon, dass es für die Stelle 80 Bewerbungen gegeben habe. In einer Vorauswahl sei der Kreis auf zehn Kandidaten eingeengt worden. Bei der endgültigen Festlegung wolle man sich indes Zeit lassen. Die Entscheidung werde auf jeden Fall gemeinsam mit dem Orchester getroffen.

Das Kultusministerium verwies darauf, dass eine Finanzierungsvereinbarung vorliege. Mit der würde der Landesanteil an der Finanzierung steigen. Allerdings stehe die Unterschrift der Stadt noch aus.
 

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